In der Tamilischen Gemeinde Aalen brodelt es momentan. Grund dafür ist ein umstrittener Beitrag auf Instagram der AfD-Kreistagsfraktion, der Andreas Lachnit zeigt, wie er mit einem Kritiker der Gemeinde händeschüttelnd posiert. Dieser Kritiker, kein Mitglied der tamilischen Gemeinschaft, hat zuvor im Gemeinderat erklärt, dass es in der Gemeinde Stimmen für Veränderungen gebe. Der Vorsitzende der tamilischen Gemeinde, Thanabalasingam Vyramuthu, besser bekannt als „Muthu“, wehrt sich gegen diese Aussagen und betont die Kontinuität und den gemeinsamen Dialog innerhalb der Gemeinde.
Die Aalener AfD intervenierte und verbreitete über ihren Instagram-Kanal die Behauptung, dass ein großer Teil der tamilischen Gemeinde unzufrieden mit der aktuellen Führung sei, die seit vielen Jahren unter Muthu tätig ist. Seiner Meinung nach habe das Führungsteam den Rückhalt in der Gemeinde verloren, was nun die AfD als Problem beschreibt, das sie nicht ignorieren wollte. Muthu hingegen sieht in dieser Behauptung eine Übertreibung und unterstreicht die langjährige positive Zusammenarbeit zwischen seiner Gemeinde und den übrigen Fraktionen, die sich gänzlich hinter die Arbeit der Tamilen gestellt hätten.
Fehlende Resonanz bei anderen Parteien
Laut den Aussagen der AfD haben sich die etablierten Parteien nicht ausreichend mit den vorgebrachten Bedenken des Kritikers auseinandergesetzt; vielmehr seien diese Anfragen ignoriert oder nur mit unzureichenden Antworten behandelt worden. Muthu sieht in dieser Entwicklung eine ungerechtfertigte Aufregung, da die Probleme in der Gemeinde durch lediglich einige Einzelpersonen hervorgerufen würden. Diese Übertreibung nennen er und andere Gemeindevertreter jedoch nicht als repräsentativ für die gesamte Gemeinschaft.
Hintergründe der Unruhen in der Gemeinde
Schwindendes Vertrauen scheint jedoch ein Thema zu sein, das Muthu beobachten kann. Er erklärt, dass er seit 1984 in Aalen lebt und schon längst ein Nachfolger für seine Position finden sollte, was möglicherweise die Spekulationen von Menschen angeheizt hat, die sich nach einem Wechsel der Gemeindeorganisation sehnen. Trotz dieser Ängste betont er, dass die tamilische Gemeinschaft grundsätzlich ein starkes Fundament hat und sich regelmäßig für eine positive Integration in die Gesellschaft einsetzt.
Ein bald bevorstehendes Fest in der Tamilischen Schule wird als Gelegenheit angesehen, um mit anderen in einen Dialog zu treten und Missverständnisse auszuräumen. „Ich gehe davon aus, dass viele Leute mich darauf ansprechen werden, und ich erkläre gerne, dass alles in Ordnung ist,“ gibt Muthu entspannt zu. Das Fest findet im Rahmen der Interkulturellen Woche statt und soll ein Zeichen für den Zusammenhalt und die positive Entwicklung der Gemeinde setzen.
Am 26. September wurde Muthu zusammen mit weiteren Mitgliedern in den Integrationsausschuss gewählt. Die konstituierende Sitzung steht bevor, und er ist optimistisch, dass dies zur weiteren Stärkung der Strukturen und der positiven Wahrnehmung der tamilischen Gemeinde beitragen kann. Muthu ermutigt alle Aalener, sich selbst ein Bild von der laufenden Entwicklung zu machen und an den Feierlichkeiten teilzunehmen.