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Ein 21-jähriger Mann aus Aalen wurde wegen Raserei mit Todesfolge von einem Jugendschöffengericht am Amtsgericht Ellwangen verurteilt. Der Vorfall ereignete sich während eines illegalen Autorennens auf der B29 bei Hermannsfeld im September 2023. Bei diesem Rennen verlor der 42-jährige Rennteilnehmer, der mit einem AMG-Mercedes unterwegs war, sein Leben. Der Angeklagte wurde gemäß dem Urteil mit 14 Monaten Jugendstrafe auf Bewährung, einer Geldstrafe von 1.500 Euro sowie einer einjährigen Führerscheinsperre bestraft.
Der Unfall ereignete sich am 29. September 2023 gegen 14 Uhr, als beide Fahrer mit Geschwindigkeiten von rund 200 km/h fuhren, während die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei lediglich 120 km/h lag. Der 42-Jährige fuhr in eine Fahrbahnverengung und prallte mit seinem Fahrzeug unter einen stehenden Sattelzug. Der Angeklagte hingegen fuhr mit einem Mercedes A-Klasse und kollidierte mit einem unbeteiligten Auto.
Details zu den Vorwürfen und dem Urteil
Die Anklage umfasste mehrere schwere Delikte, darunter die Beteiligung an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen, fahrlässige Tötung, Körperverletzung sowie das Fahren ohne Fahrerlaubnis. Der Angeklagte hatte zuvor seine Fahrerlaubnis freiwillig abgegeben und war somit nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins. Bei der Verhandlung berichtete der Verteidiger, dass sich der Angeklagte von der Geschwindigkeit des anderen Fahrzeuges mitreißen ließ. Infolge des Unfalls erlitt dieser selbst Frakturen an der Lendenwirbelsäule und verlor seinen Arbeitsplatz.
Unfallzeuge schilderten, dass die beiden Fahrzeuge schnell heranrasen und erst spät bremsen konnten. Sachverständige ermittelten, dass der AMG-Mercedes fünf Sekunden vor dem Zusammenstoß mit einer Geschwindigkeit von 209 km/h fuhr. Der Unfallhergang zeigt, dass der AMG 165 Meter vor der Unfallstelle bremste, bevor der Angeklagte aufgefahren ist. Die elektronischen Daten der Fahrzeuge wurden zur Beweismittelaufnahme herangezogen. Während die Staatsanwältin eine höhere Strafe von 22 Monaten auf Bewährung sowie eine Geldauflage von 4.000 Euro forderte, plädierte der Verteidiger für eine Bewährungsstrafe von lediglich 8 Monaten, zusammen mit der Geldstrafe von 1.500 Euro und einer einjährigen Führerscheinsperre.
Raserei und illegale Autorennen sind nicht nur in Ellwangen ein Problem. In Berlin berichtete ein Bericht über die dramatische Zunahme von Raserei-Vorfällen. Im Jahr 2023 wurden dort 923 Verfahren wegen Raserei eingeleitet, was einen Rekord seit der Gesetzesverschärfung vor sieben Jahren darstellt. Zu den Ursachen zählen der zunehmende Trend zu hochmotorisierten Fahrzeugen und der einfache Zugang zu diesen Fahrzeugen für junge Männer. In Berlin gilt die Stadt als ein Hotspot für Raserei, wobei rund 40% der Verfahren Fluchtfahrten betreffen, oft in Verbindung mit Drogen, wie Welt berichtete.
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