Alarmierende Studie: 600 Pestizide in Österreichs Getreideprodukten entdeckt!

Alarmierende Studie: 600 Pestizide in Österreichs Getreideprodukten entdeckt!

Österreich - In der heutigen Landwirtschaft sind Pestizide ein notwendiges Werkzeug, doch ihre Rückstände in Lebensmitteln werfen zunehmend Besorgnis auf. Laut einer Studie von Global 2000 und AK OÖ wurden in Österreich Rückstände von rund 600 verschiedenen Pestiziden in häufig konsumierten Getreideprodukten nachgewiesen. Besonders alarmierend ist, dass 98 der gefundenen Pestizide bedenkliche PFAS-Chemikalien enthalten, die als umweltschädlich gelten. Diese Chemikalien sind kaum abbaubar und reichern sich in der Umwelt an, was langfristige Risiken für Mensch und Natur darstellt. Der Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden warnt vor den hohen TFA-Gehalten (Trifluoracetat) in Lebensmitteln wie Brot und Nudeln, die den Grenzwert deutlich überschreiten.

In Österreich sind derzeit 590 Pflanzenschutzmittel für Getreide wie Weizen, Roggen oder Dinkel zugelassen. Diese Mittel schützen zwar die Ernten vor Schädlingen und Krankheiten, doch das Problem der PFAS-Rückstände ist nicht zu ignorieren. Das zunehmende Vorkommen dieser Substanzen stellt eine Gefahr für die biologische Vielfalt dar, da sie sich auch über die Nahrungskette anreichern können. Eine Umfrage zeigte, dass in der Zeit von 2011 bis 2021 der Anteil an PFAS in der Gesamt-Pestizidbelastung in der EU sich nahezu verdreifacht hat.

PFAS-Rückstände in Lebensmitteln

Die Auswirkungen von PFAS-Pestiziden sind alarmierend: Rund 15 % des in der EU angebauten Obst und Gemüses weisen Pestizidrückstände von PFAS auf. Der Anstieg in Österreich ist besonders dramatisch, da der Anteil an PFAS-belastetem Obst mittlerweile bei 25 % liegt. Besonders betroffen sind Erdbeeren mit einer Belastung von 70 %, gefolgt von Gurken (39 %) und Äpfeln (38 %). Diese Zahlen stammen aus einem umfassenden EU-Pestizidmonitoring und verdeutlichen die Dringlichkeit des Problems.

Zusätzlich ist TFA, ein kritisches Abbauprodukt von PFAS, das in verschiedenen Lebensmitteln wie Tee, Bier und sogar Trinkwasser nachgewiesen wurde, mittlerweile als fortpflanzungsgefährdend eingestuft. Dies ist ein weiteres Indiz für die Gefahren, die von diesen Chemikalien ausgehen. Vor allem in Dänemark und Deutschland werden daher keine Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit sehr beständigen Wirkstoffen mehr erteilt.

Handlungsbedarf und Forderungen

Vor diesem Hintergrund fordert Global 2000 mehr Transparenz und Aufklärung über PFAS-freie Alternativen in der Landwirtschaft. Ein Verbot von PFAS-Pestiziden wird als realistisch angesehen, da es bereits geeignete Alternativen gibt. Allerdings wird das Fehlen einer klaren Kennzeichnung der betroffenen Produkte als großes Hindernis für den Verbraucher angesehen, der auf PFAS-freie Produkte umsteigen möchte.

Mit verständlichen Maßnahmen, wie einem EU-weiten Verbot von über 10.000 PFAS-Chemikalien, sowie der Forderung nach einer umfassenden Aufklärung durch die Landwirtschaftskammer, ließe sich das langfristige Ziel, PFAS aus der Lebensmittelproduktion zu verbannen, erreichen. Der European Green Deal der EU sieht ein schrittweises Verbot von PFAS vor, was jedoch nur ein erster Schritt in die richtige Richtung ist.

Diese Herausforderungen in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion erfordern dringende und koordinierte Maßnahmen auf europäischer Ebene. Die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung sowie der Schutz unserer Umwelt müssen Priorität haben.

Für weiterführende Informationen und Details zur Problematik der PFAS-Rückstände verweisen wir auf die originalen Berichte von Vol.at, Umweltbundesamt und OTS.

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OrtÖsterreich
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