Der Luftfahrtkonzern Airbus plant einen massiven Stellenabbau in Europa, wobei die Standorte in Bayern besonders betroffen sind. Rund 2.000 Arbeitsplätze sollen in den Bereichen Rüstung und Raumfahrt gestrichen werden, darunter alleine 689 in Deutschland. Besonders kritisch ist die Situation für die Mitarbeiter am Hauptstandort in Ottobrunn, wo über 244 Stellen wegfallen – dies entspricht mehr als 10% der dortigen Belegschaft von 2.200 Mitarbeitern. Diese Informationen wurden von der Süddeutschen Zeitung mitgeteilt.
Airbus unter Druck
In Bayern unterhält Airbus Defence and Space vielseitige Standorte, vor allem in Taufkirchen-Ottobrunn und Manching. In der Region werden überwiegend militärische Luftfahrzeuge sowie Raumfahrtsysteme entwickelt. Doch das Geschäft leidet unter Marktentwicklungen, die dazu führen, dass Aufträge für große Satelliten, die in Ottobrunn gebaut werden, ausbleiben. Andererseits behauptet sich die Luftfahrtproduktion in Manching, wo jüngst die Fertigung von 38 Eurofighter-Kampfflugzeugen begonnen hat. Dennoch befürchtet der Betriebsrat, dass der Stellenabbau, auch wenn geringer als geplant, schmerzhafte Einschnitte für die Mitarbeiter mit sich bringt, wie der Bayerische Rundfunk berichtet.
Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume äußerte sich kritisch zu den Maßnahmen von Airbus. Er stellte fest, dass es paradox sei, dass Bayern versuche, die größte Luft- und Raumfahrtfakultät in Europa aufzubauen, während gleichzeitig Arbeitsplätze abgebaut werden. Blume betonte die Notwendigkeit, die Interessen Deutschlands zu wahren und die Airbus-Führung zur Verantwortung zu ziehen, um die Technologiebasis in Deutschland nicht zu gefährden. Diese Entwicklungen könnten langfristig die gesamte Luft- und Raumfahrtbranche in Bayern beeinflussen, unterstrich der Minister.