In Meißen wird aktuell ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert – das Kino „Cinestar“ ist seit 25 Jahren Teil des kulturellen Lebens der Stadt. Kino-Chef Alexander Malt erinnert sich lebhaft an den Eröffnungstag am 14. Oktober 1999. Nach jahrelanger Abwesenheit eines Kinos kam die Wiedereröffnung für die Bürger wie ein Lichtblick. Die Stadt Meißen hatte das Gebäude zuvor von der Treuhand erworben und dann an die Kieft & Politt Filmtheater GmbH verkauft, um die Wiederbelebung zu ermöglichen.
Malt, der 2004 als studentische Hilfskraft in das Kino eintrat, erzählt von den Herausforderungen, die er in der Anfangszeit erlebte. „Die Investitionen waren aufgrund des langen Leerstands höher als in anderen Städten wie Riesa oder Pirna“, so Malt. Diese Zeit war geprägt von Erinnerungen an die Anfänge des digitalen Kinos und nostalgischen Momenten, als er als Filmvorführer noch mit 35-Millimeter-Filmrollen arbeitete.
Ein Blick in die Entwicklung
Seitdem hat sich viel getan: Vom Siegeszug des 3D-Kinos mit Filmen wie „Avatar“ (2009) bis hin zur Einführung modernster Projektortechnologie. Laut Malt nutzt das Kino derzeit die vierte Generation der RGB-Lasertechnik. Die Besucher hatten in den letzten Jahren die Möglichkeit, zahlreiche Blockbuster zu erleben, darunter „Schuh des Manitu“ und die gesamte Harry-Potter-Reihe. Selbst die neueste Verfilmung „Barbie“ aus diesem Jahr stellte einen weiteren Erfolg für das Haus dar.
Allerdings waren die vergangenen Jahre nicht nur von Fortschritt geprägt. Hochwasser und die durch Corona bedingte Schließzeit hinterließen Spuren. „Die Schließung war eine der schlimmsten Erfahrungen“, sagt Malt. Trotz dieser Rückschläge wurde das Kino in der letzten Zeit weiter modernisiert, kürzlich auch Saal 3 und das Foyer, was die Hoffnung auf eine Fortsetzung des Förderprogramms nährt.
Ein Blick auf die Branche zeigt, dass Kinos heute in einem ganz anderen Konkurrenzumfeld agieren müssen. Streamingdienste wie Netflix und Disney+ haben das Exklusivfenster der Kinos stark verkleinert. Alexander Malt äußert Bedenken: „Das exklusive Auswertungsfenster der Kinos muss erhalten bleiben“, um das Kulturgut Kino langfristig zu sichern. Ein Beispiel ist der Animationsfilm „Alles steht Kopf 2“, der nach nur drei Monaten bereits beim Streamingdienst verfügbar war.
Feierlichkeiten zum Jubiläum
Um das 25-jährige Bestehen zu feiern, bietet das Kino an diesem Wochenende einige Attraktionen. Von Freitag bis Sonntag gibt es einen Rabatt von 25 % auf alle Tickets. Für den Samstag ist eine Übertragung der Met Opera geplant, und am Sonntag ab 14 Uhr beginnt ein Kinderfest mit einem Quiz. Eine spannende Vorpremiere des Fantasy-Films „Woodwalkers“ steht ebenso auf dem Programm sowie eine Reisereportage über Australien um 17 Uhr.
In der heutigen Zeit, in der die Kinoerlebnisse nicht mehr abseits digitaler Formate stehen, bleibt die Bedeutung eines Kinos wie „Cinestar“ in Meißen bestehen. Die Stadt und ihre Einwohner sind eingeladen, diese Reise durch die Vergangenheit zu feiern und zu erfahren, wie das Kino auch in Zukunft ein wichtiger Teil des kulturellen Lebens bleibt.
SZ
