Das Strandbad des Hotels Bad Schachen gilt als das schönste Bad am Bodensee und feierte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Bei seiner Eröffnung begeisterte das Strandbad mit seiner einzigartigen Architektur, die sich durch weißes Holz und eine großzügige Eingangshalle auszeichnete. Diese bemerkenswerte Anlage war das erste Bad am Bodensee, in dem Frauen und Männer gemeinsam baden durften. Im Laufe der Jahre hat sich das Bad weiterentwickelt, 40 Jahre nach der Eröffnung wurde ein beheizter Pool hinzugefügt.
Geschäftsführerin Claudia Schielin, die das Hotel in der achten Generation leitet, betont, dass das Strandbad ein unverwechselbares Merkmal, ein „unique selling point“, des Hauses ist. Das Strandbad verbindet Tradition mit modernem Komfort und hat seinen Charme bis heute bewahrt. Die nostalgische Atmosphäre, umgeben von einem idyllischen Park, zieht zahlreiche Gäste an, die in die Vergangenheit eintauchen möchten.
Die Geschichte des Strandbads
Die Geschichte des Strandbads beginnt im Jahr 1752, als Johannes Schielin das Grundstück ersteigerte. Damals befand sich bereits eine Heilquelle auf dem Gelände, die das Bad als Kurort bekannt machte. Im Laufe der Jahre wurde das Bad ständig ausgebaut. Um die kalten Monate zu überstehen, eröffnete Johannes Schielin das Gasthaus „Zum weißen Schwan“ und sicherte sich so die Fortführung des Badebetriebs. Die Anfänge des Strandbads lassen sich auf ein Badehaus von 1870 zurückverfolgen, das 22 Kabinen bot.
Als in den 1920er Jahren das alte Badehaus nicht mehr ausreichte, entschloss sich Robert Schielin 1924, ein modernes Strandbad zu bauen. Dafür beauftragte er den Münchener Architekten Max Littmann. Der Plan sah ein dreiflügeliges Strandbad vor, das um eine Terrasse mit Liegewiese herumgebaut wurde. Bei der Gestaltung wurde eine betonierte Rampe angelegt, die einen künstlichen Sandstrand erzeugte.
Dieses Bauwerk stellt einen Höhepunkt der Holzarchitektur am Bodensee dar, wie Kunsthistoriker Christoph Hölz bestätigt. Ein entscheidendes Merkmal des Strandbads ist die Möglichkeit, dass Damen und Herren gemeinsam das Bad besuchen konnten. Diese entspannte Atmosphäre zog nicht nur zum Schwimmen Besucher an, sondern auch zu kulturellen Veranstaltungen, wie Jazz-Abenden, die bis zur Corona-Pandemie stattfanden.
Tradition und Moderne
Claudia Schielin plant, die Tradition der musikalischen Veranstaltungen im Bad wieder aufleben zu lassen. Sie unterstreicht den Wert des Erhalts der ursprünglichen Bauweise und des charismatischen Ambientes. Trotz des Einflusses der Zeit ist das Strandbad weiterhin weitgehend im Originalzustand erhalten, einzig die betonierte Rampe wurde 1991 durch eine Ufermauer mit Treppen ersetzt.
Das Strandbad Bad Schachen ist nicht nur ein traditionelles Badevergnügen, sondern auch ein Ort der kulturellen Begegnungen. Der legere Charme und die elegante Anlage machen es zu einem begehrten Ziel für Besucher des Bodensees. Dabei ist es ein hervorragendes Beispiel dafür, wie historische Anlagen lebendig gehalten werden können und gleichzeitig den modernen Bedürfnissen gerecht werden.
In diesem Jahr, in dem das Bad seinen runden Geburtstag feiert, wird die Geschichte des Strandbads für die nächste Generation von Besuchern von Bedeutung sein. Die unvergängliche Schönheit des Strandbads und sein einzigartiges Angebot werden weiterhin Gäste anziehen, die sowohl Erholung als auch ein Stück Geschichte erleben möchten.
Das Strandbad bleibt somit ein kaum übertreffliches Erlebnis am Bodensee, ein Ort, an dem sich Tradition und Fortschritt harmonisch vereinen. Die Absicht der Geschäftsführung, alte Traditionen zu bewahren und gleichzeitig neue Elemente einzuführen, zeigt klar, dass das Strandbad Bad Schachen nicht nur eigene Wurzeln hat, sondern auch bereit ist, sich mit der Zeit weiterzuentwickeln. Weitere Informationen über die Geschichte und die aktuellen Entwicklungen sind bei www.schwaebische.de nachzulesen.