Zukunft der Lehre: Fachkräftemangel und neue Ausbildungswege im Fokus

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Am 2.12.2025 diskutierten Expert:innen beim Lehrlingsforum 2025 Herausforderungen und Lösungen zur Talentförderung in Österreich.

Am 2.12.2025 diskutierten Expert:innen beim Lehrlingsforum 2025 Herausforderungen und Lösungen zur Talentförderung in Österreich.
Am 2.12.2025 diskutierten Expert:innen beim Lehrlingsforum 2025 Herausforderungen und Lösungen zur Talentförderung in Österreich.

Zukunft der Lehre: Fachkräftemangel und neue Ausbildungswege im Fokus

Am 2. Dezember 2025 fand das Lehrlingsforum 2025 von Business Circle statt, bei dem Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung die Herausforderungen rund um die Talentförderung und die Zukunft der Lehre in Österreich diskutierten. Kathrin Machherndl eröffnete die Veranstaltung und hob die Relevanz der beruflichen Ausbildung hervor. Insbesondere wurden die vorangegangenen Forderungen von Arbeiter- und Wirtschaftskammer sowie der Industriellenvereinigung und z.l.ö. zur Aufwertung der Lehre thematisiert, angesichts des drängenden Fachkräftemangels sowie der veränderten Generationenbilder.

Die Keynote von Markus Hengstschläger widmete sich der Talententwicklung, wobei er die Wichtigkeit der Kombination aus biologischer Prägung und geeigneten Lernumfeldern betonte. Es sei entscheidend, Begabungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu fördern. Karin Bauer stellte die Professionalität zahlreicher Betriebe heraus, warnte jedoch vor einem Rückgang von Lehrstellen, was den Fachkräftemangel als strukturelles Risiko für den Wirtschaftsstandort unterstreicht. Holger Bonin, Direktor des IHS, wies ebenfalls auf diese Problematik hin und appellierte, die Lehre als gleichwertigen Bildungsweg zu betrachten und nicht als „Plan B“ zu relegieren.

Der Fachkräftemangel und digitale Herausforderungen

Der Fachkräftemangel wird durch die Digitalisierung stark beeinflusst. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass es an Fachkräften mit digitalen Kompetenzen im Bereich IT, Datenanalyse und Programmierung fehlt. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge grundlegender Veränderungen in den Arbeitsprozessen und den sich verändernden Anforderungen an Ausbildungsprofile, wie BIBB erläutert. Prognosen zeigen, dass bis 2030 in Deutschland rund eine Million Fachkräfte im Bereich Digitalisierung fehlen werden, was zu einer wachsendenden Kluft zwischen Nachfrage und Angebot führt.

Markus Hengstschläger und weitere Experten beim Lehrlingsforum diskutierten Lösungen, um jungen Menschen eine praxisnähere Ausbildung zu bieten. Eingehend thematisiert wurden auch modernisierte Lehrpläne und gesteigerte Digitalkompetenz, um den Anforderungen der digitalen Arbeitswelt gerecht zu werden. Schulleiter Christian Klar forderte eine realistische Orientierung und individuelle Förderung, während Werner Kartner praxisnahe Ausbildungsansätze wie Buddy-Systeme und eine positive Unternehmenskultur als wichtige Faktoren für erfolgreiche Lehre herausstellte.

Zukunftsperspektiven in der Lehre

Ein zentraler Punkt der Diskussion war auch die Möglichkeit der „Lehre mit Matura“, die als wenig genutzte Option hervorgehoben wurde. Bundesschulsprecherin Hannah Scheidl betonte die Notwendigkeit einer engeren Rückkopplung zwischen Schulen und Betrieben, was einen wichtigen Schritt in Richtung einer zeitgemäßen beruflichen Ausbildung darstellt. Mirko Drotschmann ergänzte dies mit der Bedeutung digitaler Lernformate für die heutige Jugend.

Die Digitalisierung zieht sich durch alle Bereiche der Berufsbildung und verändert nicht nur die Rahmenbedingungen, sondern auch die Qualität der Ausbildung erheblich. Es wird immer deutlicher, dass die Fähigkeit zur digitalen Teilhabe auch für Menschen mit Behinderungen gesteigert werden kann durch barrierefreie Software und digitale Assistenzsysteme, was die Zugänglichkeit zur Bildung erheblich verbessert, so die Analysen des Digitalen Instituts.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Veranstaltung ein wichtiger Schritt war, um den Fokus auf die Förderung von Talenten zu legen und gleichzeitig die dringend benötigten Lösungen für den Fachkräftemangel in Österreich zu diskutieren. Mit klaren Handlungsfeldern und einem großen Ideenreichtum sind sowohl die Bildungseinrichtungen als auch die Unternehmen gefordert, kreative Ansätze zu entwickeln, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.