Das traditionsreiche Trachtenmode-Unternehmen Gössl steht vor der Insolvenz, nachdem die Bank Austria vorzeitig Kredite in Höhe von 3,4 Millionen Euro fällig stellte. Dies geschah nur wenige Wochen nach der Bekanntgabe der Zahlungsunfähigkeit seitens der Geschäftsführung, die auf massive finanzielle Schwierigkeiten zurückzuführen sind. Trotz eines geschätzten Umsatzes von 15 Millionen Euro in diesem Jahr und der Beschäftigung von 113 Mitarbeitern, hat sich das Unternehmen erheblich verschuldet, insbesondere durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, wie salzburg.ORF.at berichtet.
Der Beratende Unternehmensberater Gerald Zmuegg äußert sich zur kritischen Lage und erklärt, dass etwa 10 Prozent der während der Pandemie aufgenommenen Überbrückungskredite, die insgesamt 3,5 Milliarden Euro betragen, nicht zurückgezahlt werden können. Insbesondere bemängelt Zmuegg die Rolle der Banken, die nach seinen Worten durch die vorzeitige Fälligstellung der Kredite stark in den Interessenskonflikt geraten, da sie nur im Konkursfall von staatlichen Garantien profitieren können. "Es kann nicht sein, dass im Falle eines Konkurs die Bank der einzige Gewinner ist", so Zmuegg weiter, der rechtliche Schritte gegen die Bank in Erwägung zieht, wenn keine Einigung erzielt wird, wie der Kurier berichtet.
Die Brisanz der Situation
Vor der Pandemie war Gössl ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen, das jedoch durch die Corona-Lockdowns Verluste von fast 10 Millionen Euro hinnehmen musste. In einem verzweifelten Versuch, die Liquidität zu sichern, wurden Überbrückungskredite mit staatlichen Garantien aufgenommen. Der Druck vonseiten der Bank habe die Situation zunehmend verschärft, was schließlich zur Übergabe an die Sanierungsabteilung der Bank führte. Die Erinnerungen an eine blühende Geschäftstätigkeit scheinen für den Geschäftsführer Maximilian Gössl in weite Ferne gerückt, denn trotz aller Bemühungen bestehen noch immer massive Altlasten aus der Corona-Zeit. "Unsere Geschäfte sind geöffnet und werden weiterhin offenbleiben", betont Gössl, der hofft, dass die Marke Gössl nicht verloren geht.
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