In Rendsburg wird die Suche nach Blindgängern erheblich beschleunigt. Der Kampfmittelräumdienst hat den Materialhof Rendsburg mit der Digitalisierung wichtiger Archivunterlagen beauftragt. Dieser Schritt soll die Wartezeiten für Auskünfte bei Verdacht auf Kampfmittel deutlich reduzieren. Die ersten 9.500 Dokumente aus dem Landesarchiv sind bereits gescannt, und die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Über einen Zeitraum von fünf Jahren werden jährlich 20.000 Euro seitens des Landeskriminalamtes bereitgestellt, um die Digitalisierung voranzutreiben.
Die Digitalisierung nicht nur von alten Luftbildern aus dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch von Zeitzeugenberichten und Polizeidokumenten erleichtert den Mitarbeitern des Kampfmittelräumdienstes die Recherche erheblich. Laut Heiko Lübke, Leiter der Arbeitsgruppe, konnten Bürgeranfragen viel schneller beantwortet werden: von früher drei Monaten auf nunmehr nur noch drei Wochen. Manfred Schulz, ein Mitarbeiter des Materialhofs, beschreibt die Bedeutung seiner Arbeit: „Es ist schon ein cooles Gefühl, wenn ich weiß, dass ich dazu beigetragen habe, dass eine Bombe gefunden wurde.“
Unterstützung für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen
Der Materialhof Rendsburg bietet nicht nur digitale Lösungen, sondern auch Beschäftigung für rund 200 Menschen mit psychischen Erkrankungen. Das Team besteht aus Fachkräften mit vielfältigen Hintergründen wie Tischlern und Meeresbiologen, die in einem geschützten Rahmen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Die Atmosphäre ohne Zeitdruck fördert nicht nur das Wohlbefinden der Beschäftigten, sondern hilft auch, wichtige Aufgaben effizient zu erledigen. Björn Ott, der Einrichtungsleiter, betont den gemeinnützigen Charakter der Werkstatt und die Schaffung von Halt und Perspektiven für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen.
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