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Die majestätische Burg Hohenwerfen, die im nördlichen Pongau thront, wird in einer neuen Sonderausstellung die dunkle Zeit ihrer Geschichte thematisieren. Auf Wunsch des Verwalters Marcus Hank wird dies der erste Versuch, die Nutzung der Burg während der NS-Zeit transparent zu machen. Laut dem Historiker Robert Obermair fungierte die Burg unter den Nationalsozialisten vor allem als Kaderschmiede für die Hitlerjugend und wurde für propagandistische Zwecke missbraucht. Hier wurden große Veranstaltungen organisiert, um die Bevölkerung zu indoktrinieren, und die beeindruckenden Mauern boten eine kulissengerechte Kulisse für erfundene germanische Traditionen. Die geplante Ausstellung soll im kommenden Herbst ihre Pforten öffnen, und das Forscherteam sucht nach Zeitzeugen sowie nach Fotos und Dokumenten, um die Geschichte lebendig zu machen.
Einblicke in die Geschichte der Burg
Die Ursprünge der Burg Hohenwerfen reichen bis ins Jahr 1077 zurück, als sie unter Erzbischof Gebhard erbaut wurde. Diese Zeit war geprägt von Unruhen im Erzbistum Salzburg, was den Bau solcher Befestigungen notwendig machte. Ihre frühesten Strukturen waren einfache Holzbauten, die im Laufe der Jahrhunderte großen Umgestaltungen unterzogen wurden. Im 15. Jahrhundert erreichte die Burg die Dimensionen, die sie heute hat. Im 16. Jahrhundert wurde sie stark von den Bauernkriegen beeinflusst, die zu erheblichen Zerstörungen führten. Nach dem Ende dieser Aufstände wurde Hohenwerfen unter Erzbischof Matthäus Lang weiter ausgebaut.
Die Burg hatte im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Funktionen: Sie diente nicht nur als militärisches Trainingszentrum während der NS-Zeit, sondern wurde auch zwischen 1945 und 1987 von der Salzburger Gendarmerieschule genutzt. Ein verheerender Brand im Jahr 1931 zerstörte weite Teile des Hauptgebäudes, das später mit dem Privatvermögen von Erzherzog Eugen fast vollständig wieder aufgebaut wurde. Heute ist die Burg Hohenwerfen nicht nur ein wichtiges historisches Denkmal, sondern auch ein beliebtes Touristenziel, das jährlich zahlreiche Besucher anzieht, die die faszinierende Geschichte und die beeindruckende Architektur erleben möchten – mehr dazu bei salzburg.burgen.at.
So ist die Burg Hohenwerfen ein eindrucksvolles Zeugnis ihrer bewegten Geschichte, das sowohl die Schatten als auch die Höhepunkte ihrer 900-jährigen Existenz in den Fokus rückt. Die anstehende Sonderausstellung wird sicher viele interessante Einblicke geben und ist ein wichtiger Schritt, um die Geschichtsschreibung der Region zu bereichern – wie salzburg.ORF.at berichtet.
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