Äthiopien feiert Eröffnung des Mega-Staudamms: Ein Wandel für die Region!

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Äthiopien hat den Grand Ethiopian Renaissance Dam am Blauen Nil eröffnet, der als größter Staudamm Afrikas gilt und die Region mit Strom versorgen soll.

Äthiopien hat den Grand Ethiopian Renaissance Dam am Blauen Nil eröffnet, der als größter Staudamm Afrikas gilt und die Region mit Strom versorgen soll.
Äthiopien hat den Grand Ethiopian Renaissance Dam am Blauen Nil eröffnet, der als größter Staudamm Afrikas gilt und die Region mit Strom versorgen soll.

Äthiopien feiert Eröffnung des Mega-Staudamms: Ein Wandel für die Region!

Der „Grand Ethiopian Renaissance Dam“ (GERD) am Blauen Nil, als größter Staudamm Afrikas bekannt, ist offiziell in Betrieb genommen worden. Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed bezeichnete das Projekt als „große Errungenschaft“ und stellte die Bedeutung des Damms für die Zukunft des Landes heraus. Mit einer Länge von 1.800 Metern und einer Höhe von 170 Metern wird der Damm Millionen Äthiopier mit Strom versorgen. Ahmed betonte, dass Äthiopien nicht beabsichtige, den Nachbarn Ägypten und Sudan zu schaden, trotz der bestehenden Spannungen bezüglich der Wasserverfügbarkeit.

Das Ziel des Projekts ist es, Äthiopien zum Netto-Energieexporteur zu machen. Die Baukosten für das Mammutprojekt belaufen sich auf 4,6 Milliarden US-Dollar. Der Bau begann bereits im Jahr 2011 und beschäftigte über 25.000 Menschen. Der Damm hat eine beeindruckende Kapazität von 5.000 Megawatt, was etwa vier modernen Atomkraftwerken entspricht. Am Eröffnungstag wurden auch erste Kooperationsprojekte mit anderen afrikanischen Staaten angekündigt, wobei Südsudans Präsident Salva Kiir Mayardit bereits Interesse bekundet hat, Strom von Äthiopien zu beziehen.

Wasserverteilung und geopolitische Spannungen

Die Fertigstellung des GERD stellt jedoch einen Rückschlag für Ägypten dar, das um seinen Anteil am Nilwasser kämpft. Das Wasserkraftwerk verfügt über 16 Turbinen, kann mehr Wasser speichern als der Genfersee und hat ein Reservoir, das sich über 172 Kilometer erstreckt und bis zu 74 Milliarden Kubikmeter Wasser fassen kann. Ägyptens Besorgnis ist groß, da der Blaue Nil etwa die Hälfte des Wassers für den Assuan-Staudamm in Ägypten liefert.

Ägypten hat bereits eine Beschwerde an den UNO-Sicherheitsrat gerichtet und bezeichnet das Projekt als Verstoß gegen internationales Recht. Zudem behält Ägypten sich das Recht vor, Maßnahmen zum Schutz seiner existenziellen Interessen zu ergreifen. In der Vergangenheit gab es bereits Drohungen, den Damm zu bombardieren, sollte der Assuan-Staudamm bedroht werden. Ägypten und Sudan befürchten, dass Äthiopien die Wasserzufuhr kontrollieren kann und die Nutzung des Wassers zu ihrem Nachteil gestalten könnte.

Der Weg zum Stromexporteur

Trotz der geopolitischen Spannungen hat Äthiopien durch den Damm die Möglichkeit, wirtschaftlich zu wachsen und seine Infrastruktur zu verbessern. Der stabile Betrieb des Wasserkraftwerks hängt allerdings von der Wasserzufuhr aus dem äthiopischen Hochland ab. Äthiopien plant, den Stausee nicht schnell zu füllen, um Ägyptens Bedenken Rechnung zu tragen. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass Dürreperioden die Stromproduktion negativ beeinflussen könnten.

Der Erfolg des GERD könnte nicht nur Äthiopien von der Elektrifizierung profitieren lassen, sondern auch den Nachbarländern den Zugang zu kostengünstigem Strom ermöglichen. Nach der offiziellen Einweihung des Staudamms soll es zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Anrainerstaaten kommen, wobei Äthiopien hofft, durch den Verkauf von Strom Deviseneinnahmen zu generieren. Die Entwicklungen am Oberlauf des Nils bleiben daher von zentraler Bedeutung und könnten weitreichende Folgen für die gesamte Region haben.

oe24 berichtet, dass …
sueddeutsche beschreibt die beeindruckende Verwandlung des Blauen Nils …
srf berichtet über die geopolitischen Spannungen und den Damm …