Österreichs Wirtschaft in der Flaute: Prognosen bis 2029 alarmieren!

Österreichs Wirtschaft in der Flaute: Prognosen bis 2029 alarmieren!

Vienna, Österreich - Österreich steht vor einer herausfordernden wirtschaftlichen Entwicklung, wie die aktuelle Prognose des IHS (Institut für Höhere Studien) zeigt. IHS-Chef Holger Bonin beschreibt das Wirtschaftswachstum bis 2029 als „deutlich zu schwach“. Nach den Corona- und Hochinflationsjahren befindet sich das Land in einer „Konsolidierungsphase“, die das Wachstum stark einschränkt. Das reale BIP-Wachstum wird für den Zeitraum von 2025 bis 2029 auf durchschnittlich 0,9 % pro Jahr geschätzt, was unter den prognostizierten 1,3 % im Euroraum liegt. Diese Situation erschwert die wirtschaftliche Verbesserung für die wachsende Bevölkerung und die Stabilisierung der Staatsfinanzen, berichtet vienna.at.

Für das Jahr 2025 wird sogar ein minimales Wachstum von 0,1 % prognostiziert. Die Zuwächse sollen danach leicht ansteigen: 1 % (2026), 1,3 % (2027), 1,2 % (2028) und 1,1 % (2029). Bonin fordert eine „Produktivitätsoffensive“, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Ein zentrales Problem bleibt das gesamtstaatliche Defizit, das von 4,6 % des BIP im Jahr 2024 auf 3,2 % bis 2029 sinken soll, jedoch immer noch über den Maastricht-Schuldenregeln von 3 % liegt. Für 2025 wird ein Budgetdefizit von 4,4 % erwartet.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Reformbedarf

Die aktuelle wirtschaftliche Lage wird durch eine verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit und ein schwieriges internationales Umfeld erschwert. Insbesondere die US-Zollpolitik hat negative Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft. Die IHS-Prognose zufolge könnte das BIP Österreichs durch diese Zölle im Jahr 2025 um 0,2 % und im Jahr 2026 um 0,1 % verringert werden. Demgegenüber schätzt das IHS BIP-Verluste für die USA aufgrund der Zollpolitik auf 0,5 % (2025) und 0,7 % (2026).

Zusätzlich spiegelt der Rückgang von Investitionen in Österreich eine zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit wider. Hohe Energie- und Finanzierungskosten sowie gestiegene Lohnstückkosten tragen zur Zurückhaltung der Unternehmer bei. Dennoch wird eine langsame Erholung der realen Bruttoanlageinvestitionen und des privaten Konsums in den kommenden Jahren erwartet. Der Arbeitsmarkt zeigt einige positive Tendenzen: Die Arbeitslosenquote soll von 7,5 % im Jahr 2025 auf 6,2 % bis 2029 sinken.

Inflation und geopolitische Risiken

Die Inflationsraten in Österreich sind seit 2022 deutlich angestiegen, lagen 2022 bei 8,6 % und verringerten sich auf 7,8 % in 2023. Für 2024 und die Jahre 2025 bis 2029 wird eine stabile Inflation von jeweils 2,9 % prognostiziert. Es gibt jedoch „erhebliche Abwärtsrisiken“ für die Konjunkturprognose, insbesondere aufgrund geopolitischer Spannungen und der US-Wirtschaftspolitik. Dies könnte potenziell die Stabilität der österreichischen Wirtschaft weiter gefährden.

Die FPÖ und die Industriellenvereinigung fordern politische Reformen zur Entlastung von Steuern und Abgaben sowie zur Überarbeitung der Gewerbeordnung, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken. Diese notwendige Reformagenda soll insbesondere in den Bereichen Arbeitsmarkt, Bildung, Gesundheit und Soziales vorangetrieben werden.

Die gesamtwirtschaftlichen Prognosen für Österreich werden halbjährlich veröffentlicht und berücksichtigen aktuelle VGR- und Arbeitsmarktdaten sowie internationale Rahmenbedingungen. Diese Prognosen sind entscheidend für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), und sie fließen in die gesamtwirtschaftlichen Projektionen des Euroraums ein, wie auf der Webseite der Österreichischen Nationalbank dargelegt.

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OrtVienna, Österreich
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