Humanitäre Katastrophe im Sudan: Hunger und Leid ohne Ende!
Zamzam, Sudan - Die humanitäre Krise im Sudan verschärft sich erneut, zwei Jahre nach Beginn der anhaltenden Konflikte zwischen den Rapid Support Forces (RSF) und den sudanesischen Streitkräften. Laut Ärzte ohne Grenzen sind Millionen Menschen sowohl direkt als auch indirekt von den Kämpfen betroffen. Über 60 Prozent der 50 Millionen Einwohner des Landes sind auf humanitäre Hilfe zur Sicherstellung von Nahrungsmitteln und Medikamenten angewiesen, was auf die dramatische Auswirkung des Konflikts hinweist.
Besonders drastisch ist die Situation in den betroffenen Regionen, wo medizinische Einrichtungen und deren Personal weiterhin angegriffen werden. Dieses Umfeld hat dazu geführt, dass über 1,7 Millionen Menschen seit April 2023 medizinische Hilfe von Ärzte ohne Grenzen erhalten haben. Gleichzeitig stehen die Gesundheitseinrichtungen vor enormen Herausforderungen, denn etwa 70 Prozent der Einrichtungen in Konfliktgebieten sind laut WHO geschlossen oder kaum funktionsfähig.
Akute Ernährungsunsicherheit
Die Ernährungskrise hat alarmierende Ausmaße angenommen, da über 24,6 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung, von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind. Laut UNICEF wurden Hungersnotbedingungen (IPC Phase 5) in mehreren Regionen festgestellt, insbesondere im Zamzam-Flüchtlingslager in Nord-Darfur, wo die Hungersnot bereits vor vier Monaten festgestellt wurde.
Weitere Gebiete, darunter Abu Shouk und Al Salam in Nord-Darfur sowie die westlichen Nuba-Berge, sind ebenfalls betroffen, und es wird erwartet, dass die Hungersnot bis Mai 2025 auf fünf weitere Gebiete ausgeweitet wird. Die derzeitige Krise tritt während einer Erntezeit auf, in der normalerweise ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung stehen sollten, was die Dramatik der Situation unterstreicht. Aufgrund von Konflikten konnten viele Felder nicht bestellt werden.
Humanitäre Hilfe und dringende Maßnahmen
Die Organisationen WFP, FAO und UNICEF fordern dringend humanitären Zugang, um der Hungerkrise im Sudan entgegenzuwirken. Die Lage wird durch blockierte Warenströme und zerstörte Märkte weiter verschärft, während die Preise für Grundnahrungsmittel extrem hoch sind. Das WFP hat bereits auf die Krise reagiert und Nahrungsmittelhilfe für über 10.000 Menschen im Zamzam-Camp bereitgestellt.
WFP und UNICEF warnen vor der schlimmsten Hungerkrise in der jüngeren Geschichte und appellieren an die Konfliktparteien, einen sicheren Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten. Der Bedarf an lebensrettenden therapeutischen Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten ist dringender denn je.
Ärzte ohne Grenzen hat die Kriegsparteien aufgefordert, die Zivilbevölkerung und humanitäre Helfer zu schützen und alle Beschränkungen für den Transport humanitärer Hilfsgüter aufzuheben, insbesondere vor der bevorstehenden Regenzeit. Die Internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, die humanitäre Notlage im Sudan zu lindern und Millionen von Menschenleben zu retten.
Details | |
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Vorfall | Hungersnot |
Ursache | Krieg, Konflikte, Mangelernährung, Vertreibungen, Krankheitsausbrüche |
Ort | Zamzam, Sudan |
Quellen |