Die Diskussion um die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes nimmt in Deutschland zunehmend Fahrt auf. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ihre Forderung nach einer Überarbeitung dieser Regelung bekräftigt. Sie argumentiert, dass die ansteigende Zahl von Zeitverträgen mit zunehmend kürzeren Laufzeiten nicht nur den vielen jungen Wissenschaftlern schadet, sondern auch die Qualität von Lehre und Forschung gefährdet. Diese Sorge betrifft nicht nur die GEW, sondern wird auch vielfach von Vertretern der Wissenschaft selbst geteilt.
Ein zentrales Anliegen der GEW ist es, die Unsicherheiten, die mit den zahlreichen Befristungen einhergehen, zu verringern. Um dieser Problematik Rechnung zu tragen, hat Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger von der FDP im Deutschlandfunk erklärt, dass das Gesetz zwar nicht dazu in der Lage sei, dauerhafte Stellen zu schaffen, jedoch eine bessere Planung des beruflichen Werdegangs ermögliche. Zudem betont sie, dass dadurch die Freiheit der Forschung gestärkt werde, was für Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen von großer Bedeutung ist.
Die Debatte findet derzeit im Bundestag statt, wo die Reform in erster Lesung erörtert wird. Maßgeblich ist, dass prekäre Beschäftigungsverhältnisse und die damit einhergehenden fehlenden Perspektiven für junge Forscher schon lange ein Thema sind. Dabei zeigen viele diese jungen Akademiker, dass sie nach ihrem Studium oft einen langen Weg in die Wissenschaft zurücklegen müssen, bevor sie auf eine Professur hoffen können. Es wird jedoch immer deutlicher, dass ohne entsprechende Stellen viele von ihnen irgendwann aus dem Wissenschaftsbetrieb ausscheiden müssen.
Eine Veränderung in dieser Hinsicht ist daher dringend notwendig. Der gegenwärtige Zustand verursacht nicht nur Unmut unter den jungen Wissenschaftlern, sondern gefährdet auch die Zukunft der Wissenschaft selbst in Deutschland. Der Stellenabbau und die Vernichtung von bestehenden Stellen in der Wissenschaft wirken sich langfristig negativ auf die Forschungslandschaft und die akademische Ausbildung der nächsten Generation aus.
Laut der GEW erfordert diese Situation dringende Maßnahmen. Sie fordern den Bundestag auf, zu handeln und eine Reform auf den Weg zu bringen, die die bestehenden Missstände beseitigt. Die anhaltenden Befristungen führen nicht nur zu finanzieller Unsicherheit, sondern hindern die betroffenen Wissenschaftler daran, ihre Arbeit in vollem Umfang zu erledigen. Es stellt sich die Frage, ob es mit dem aktuellen Vorgehen der Bundesregierung gelingen wird, die geforderte Stabilität im Wissenschaftsbereich zu erreichen.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen dieser Diskussion, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.deutschlandfunk.de.
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