Auf Mallorca haben spanische Forscher einen sensationellen Fund gemacht: Über 270 Millionen Jahre alte Fossilien eines bislang unbenannten Raubtieres. Dieser frühe Vertreter der Gorgonopsiden erinnert zwar an einen Hund, ist aber nicht direkt mit den heutigen Hunden verwandt. Die Entdeckung, die in der renommierten Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht wurde, könnte grundlegende Einblicke in die Evolution der Landwirbeltiere liefern. Die Fossilien wurden in der Gemeinde Banyalbufar im Tramuntana-Gebirge entdeckt und umfassen Teile des Schädels, Wirbel, Rippen sowie einen gut erhaltenen Oberschenkelknochen. Laut Erstautor Rafel Matamales überraschte die große Zahl der gefundenen Knochen.
Einzigartiger Beutefänger
Das Tier war etwa einen Meter lang und wies, anders als die damaligen Reptilien, vertikale Beine auf, die für schnelles Laufen prädestiniert waren. Die säbelzahnartigen Eckzähne, ein charakteristisches Merkmal der Gorgonopsiden, deuten darauf hin, dass es ein erfolgreicher Jäger war. Die Forscher vermuten, dass es pflanzenfressende Reptilien wie die Captorhinidae jagte, die zur damaligen Zeit verbreitet waren. Aufgrund seines Alters gilt das Fossil als der älteste Nachweis der Gorgonopsiden weltweit und der erste Funde dieser Art in Westeuropa. Diese Aussage wird von Focus.de unterstützt, das darauf hinweist, dass Mallorca damals Teil des Superkontinents Pangaea war und unter einem warmen, sommerfeuchten Klima lag.
Gorgonopsiden, die einst über die Erde streiften, sind wichtig für das Verständnis der Evolution der Therapsiden, zu denen die modernen Säugetiere gehören. Ken Angielczyk vom Field Museum in Chicago erklärt: „Gorgonopside sind enger mit Säugetieren verwandt als mit irgendwelchen anderen lebenden Tieren. Sie sind zwar nicht unsere direkten Ahnen, aber sie sind mit Arten verwandt, die unsere direkten Ahnen waren.“ Diese Entdeckung auf Mallorca zeigt, dass die Evolution komplexer ist, als man vielleicht denkt und liefert unschätzbare Informationen über vergangene Lebensformen.
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