Am Abend des 10. Oktober 2024 fand in der Bibliothek der Philipps-Universität Marburg eine bedeutende Auszeichnung statt. In einer Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg wurden der IHK-Wissenschaftspreis und der IHK-Förderpreis verliehen. Die Ehrung kam den Nachwuchswissenschaftlern Dr. rer. nat. Hannah Jeckel und M.Sc. Timo Coppolecchia zugute, die mit herausragenden Arbeiten überzeugt haben.
Bei der feierlichen Verleihung waren prominenteste Gäste anwesend, darunter Udo Diehl, Vizepräsident der IHK Kassel-Marburg, und Peter Bernshausen, der Stellvertreter des Kanzlers der Philipps-Universität Marburg. Die Auszeichnungen, die in einem biennalen Turnus stattfinden, wurden an den Universitätsstandorten Kassel und Marburg vergeben, was die enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verdeutlicht. In der Eröffnungsrede skizzierte Dr. Katharina Höfer von der Max-Planck-Gesellschaft die Bedeutung von Phagen in der Mikrobiologie.
Wissenschaftsauszeichnungen als Brücke zur Wirtschaft
Die Preisverleihung soll nicht nur die individuellen Leistungen der Preisträger würdigen, sondern auch als Katalysator für den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fungieren. Peter Bernshausen betonte, wie wichtig solche Auszeichnungen sind, um die Sichtbarkeit bemerkenswerter wissenschaftlicher Arbeiten zu erhöhen. „Wir schaffen damit wertvolle Impulse für die Region“, erklärte er weiter.
Udo Diehl ergänzte, dass der Technologietransfer von akademischem Wissen in die praktische Anwendung unabdingbar für den Wirtschaftsstandort sei. Dies ist besonders in Zeiten des intensiven Wettbewerbs von Bedeutung; die Innovationsfähigkeit sei nicht nur ein Vorteil, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen, um erfolgreich zu bestehen. „Deshalb nutzen wir jede Gelegenheit, um Unternehmer und Wissenschaftler miteinander zu vernetzen“, fügte Diehl hinzu.
Für ihre herausragenden Arbeiten wurden Dr. rer. nat. Hannah Jeckel und M.Sc. Timo Coppolecchia mit Preisen ausgezeichnet, die jeweils in Höhe von 5200 und 1600 Euro dotiert sind. Ihre Arbeiten zeigen eindrucksvoll, wie anspruchsvolle wissenschaftliche Erkenntnisse auch praktische Relevanz haben können.
Dr. Jeckel erhielt den IHK-Wissenschaftspreis für ihre Dissertation über die „Computational approaches to explore spatially structured microbial communities“. Ihre Forschung befasst sich mit neuartigen Methoden zur Untersuchung von bakteriellen Gemeinschaften und verdeutlicht ein interessantes Phänomen: Bei der Ausbreitung von Bakterien auf Oberflächen wird ein Stoff ausgeschieden, der als Nahrungsquelle für nachfolgende Generationen dient. Diese Entdeckung könnte zukunftsweisende Anwendungen im medizinischen Sektor nach sich ziehen.
Im Unterschied dazu beschäftigte sich Timo Coppolecchia in seiner Masterarbeit mit der Thematik der Kreditausfallrisiken und deren Einfluss auf die Eigenkapitalquote. Vor dem Hintergrund der regionalen Banken nimmt seine Arbeit großen Stellenwert ein. Sie bietet Lösungen zur besseren Integration von Sicherheiten in Kreditvergabeprozesse und legt dar, wie Banken durch ein optimiertes Risikomanagement günstigere Kreditkonditionen für Unternehmen schaffen können. Dies könnte nicht nur für die Banken selbst, sondern auch für die ansässigen Unternehmen von Vorteil sein.
Schlüssel zur regionalen Entwicklung
Die IHK-Wissenschafts- und IHK-Förderpreise, die seit 1984 verliehen werden, stehen als Symbol für die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen in Nordhessen und der Region Marburg. Die dynamische Entwicklung des Standorts wird durch diese Vernetzung maßgeblich geprägt.
Die Jury, die über die Preisvergabe entscheidet, setzt sich aus Hochschullehrern und Unternehmensvertretern zusammen. Zu den aktuellen Jurymitgliedern zählen Professoren der Philipps-Universität sowie Unternehmer aus der Region, was die direkte Verbindung zwischen akademischer Bildung und industrieller Praxis unterstreicht.
Der gesamte Prozess zeigt, wie wichtig es ist, die Brücken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu schlagen, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Region insgesamt. Die Preisträgerinnen und Preisträger setzen mit ihren Arbeiten Impulse, die über die akademische Welt hinausreichen und spürbare Veränderungen anstoßen können.
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