Heinrich C. Mayr, ein prominenter Name in der Wissenschaftsszene Kärntens, steht im Mittelpunkt aktueller Diskussionen um die Bedeutung konzeptioneller Modellierung. Der ehemalige Rektor der Alpen-Adria-Universität (AAU) Klagenfurt und Präsident der Gesellschaft für Informatik wurde kürzlich mit dem angesehenen Peter P. Chen Award für seine herausragenden Leistungen in diesem Bereich ausgezeichnet. Seine Ehrung unterstreicht die Relevanz seines Schaffens für die Zukunft der Informatik und ihrer Anwendung in der Gesellschaft.
Preisträger aus Kärnten
Der gebürtige Bayer Mayr ist der erste in Österreich ansäßige Wissenschaftler, der diese besondere Auszeichnung für konzeptionelle Modellierung erhält. Der Peter P. Chen Award wird von der internationalen Informatik-Community vergeben und würdigt bedeutende Beiträge in einem Bereich, der für viele Menschen zunächst abstrakt erscheinen mag. Mayr erklärt, dass konzeptionelle Modellierung die präzise Beschreibung von Objekten oder Abläufen zum Ziel hat – sei es im Unternehmenskontext oder in alltäglichen Situationen.
Unterstützung für Senioren durch Technologie
Besonders spannend wird es, wenn Mayr über konkrete Projekte spricht. So hat er an der Entwicklung eines Systems mitgewirkt, das darauf abzielt, älteren Menschen mit Gedächtnisproblemen im Alltag zu helfen. Durch die Beobachtung von Sensordaten lernt das System die täglichen Routinen der Nutzer und passt sich diesen an. Dies geschieht ohne externe Datenspeicherung und bietet so den Vorteil der Privatsphäre. „Das konzeptionelle Modell wird dynamisch aktualisiert und unterstützt den Nutzer nur bei Bedarf, um ihm akustische oder visuelle Hinweise zu geben“, erläutert er.
Wissenschaft und ihre Hürden
Trotz seines Engagements und einer Zusage für internationale Drittmittel konnte das Projekt nicht zu Ende gebracht werden, da pensionierte Professoren an der AAU keine Führungsrollen übernehmen dürfen. Mayr bleibt jedoch gelassen: „Wissenschaft ist manchmal seltsam.“ Diese Einstellung zeigt, dass er trotz der Herausforderungen, mit denen er konfrontiert ist, optimistisch bleibt.
Gesundheitliche Probleme und Humor
Während er für seine Errungenschaften geehrt wird, kämpft Mayr derzeit mit einer schweren Lungenentzündung, die er sich auf dem Rückweg von den Festspielen in Bregenz zugezogen hat. „Laut Chefarzt ist es lebensbedrohlich, aber ich glaube, er dramatisiert ein wenig“, sagt Mayr mit einem Augenzwinkern. Sein Humor in dieser schwierigen Situation zeigt seine unermüdliche positive Haltung gegenüber dem Leben und der Wissenschaft.
Die Ehrung von Heinrich C. Mayr und seine laufenden Projekte werfen ein Licht auf die faszinierenden Möglichkeiten der konzeptionellen Modellierung und deren Bedeutung für verschiedene Lebensbereiche. Auch wenn er während seiner Genesung nicht aktiv tätig sein kann, bleibt sein Beitrag zur Informatikwelt nicht unbemerkt.
– NAG