CERN, die europäische Forschungsorganisation, hat einen dramatischen Schritt unternommen: Die Zusammenarbeit mit Russland wird beendet! Dies geschieht im November, nachdem die Entscheidung bereits seit Monaten angekündigt wurde. Die Deutsche Presse-Agentur formulierte es treffend: „Russland fliegt bei weltgrößter Forschungsmaschine raus.“ Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen für die wissenschaftliche Gemeinschaft und die Forschung, insbesondere in Zeiten geopolitischer Spannungen.
Die berühmte Einrichtung mit Sitz in Genf, bekannt für den Bau des größten Teilchenbeschleunigers der Welt, hat ihre Verträge mit Russland nicht verlängert. Dies bedeutet, dass russische Institute nicht mehr an den bahnbrechenden Forschungsprojekten am CERN beteiligt sind. Russische Wissenschaftler können jedoch weiterhin forschen, sofern sie an Instituten außerhalb Russlands tätig sind. Einige haben bereits den Schritt gewagt und sind zu deutschen Forschungseinrichtungen gewechselt. Die Entscheidung des CERN Councils, ein politisches Gremium, wird von vielen als überfällig angesehen, während andere sie als Symbolpolitik kritisieren. Physiker Hannes Jung warnt, dass Forschung Kooperation benötigt, nicht Ausgrenzung.
Politische Spannungen und Forschung
Die Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden, basiert auf der Politisierung der russischen Institute, die nicht mehr von unabhängigen Wissenschaftlern, sondern von Regimevertretern geleitet werden. Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Warum ist eine Zusammenarbeit mit Russland heute nicht mehr möglich, während im Kalten Krieg Ost und West trotz aller Spannungen zusammenarbeiteten? Experten argumentieren, dass der Wille zur Deeskalation damals auf beiden Seiten vorhanden war, was heute nicht der Fall ist. Das aktuelle Regime in Russland verfolgt aktiv diejenigen, die Frieden und Kooperation mit dem Westen anstreben.
Trotz der Hoffnung, dass Wissenschaft als Friedensprojekt fungieren könnte, bleibt die Realität komplex. Projekte wie das CERN oder die Internationale Raumstation konnten den Krieg in der Ukraine nicht verhindern und schließen große Teile der Welt, insbesondere in Afrika, von ihren Möglichkeiten aus. Die Forschung bleibt unweigerlich in der aktuellen politischen Landschaft verankert, und die Herausforderungen der Gegenwart beeinflussen die Möglichkeiten der Zukunft.