Astronauten kehren nach 283 Tagen im All zurück - was erwartet sie jetzt?
Meer vor Florida, USA - Der Traum vom Weltraum kann schnell zum Albtraum werden: Die beiden US-Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore haben seit dem 6. Juni 2024 sage und schreibe 283 Tage in der Schwerelosigkeit der Internationalen Raumstation (ISS) verbracht, statt der ursprünglich geplanten acht Tage. Technische Probleme beim Test der „Starliner“-Kapsel von Boeing führten dazu, dass ihre Rückkehr immer weiter verschoben wurde. Am Dienstag landete nun die Raumkapsel mit den Astronauten im Meer vor Florida, was den Beginn eines langen Rückkehrprozesses in die gewöhnliche Umgebung der Erde markiert, wie orf.at berichtet.
Experten warnen vor den gravierenden gesundheitlichen Auswirkungen einer solch langen Mission. Die Astronauten könnten nach der Rückkehr an Schwindel und Übelkeit leiden, da sich das Gehirn erst wieder an die Gravitation gewöhnen muss. „Das größte Problem ist, dass das Gleichgewichtsgefühl komplett daneben ist“, erklärt Günter Kargl vom Grazer Institut für Weltraumforschung. Zudem leiden Astronauten unter Muskel- und Knochenabbau in der Schwerelosigkeit, was langfristig Osteoporose fördern kann, so Dr. Boris Bigalke von der Berliner Charité. Nach der Landung müssen Williams und Wilmore zunächst liegend transportiert werden und werden einer sechs Wochen langen Rehabilitation unterzogen, berichtet bild.de.
Psychologische Herausforderungen
Neben den körperlichen Herausforderungen kämpfen Astronauten auch mit psychischen Belastungen. Ständige Isolation und die Trennung von ihren Familien können Stress, Angst und sogar Depressionen hervorrufen. Trotz dieser harten Umstände bleibt Barry Wilmore positiv: „Wir kamen hier rauf und waren vorbereitet, lang zu bleiben, auch wenn wir geplant hatten, kurz zu bleiben“, so der Astronaut in einem optimistischen Statement. Die effektiven Trainingsprogramme im All konnten nicht verhindern, dass dennoch signifikante gesundheitliche Risiken bestehen, die mit einem so langen Aufenthalt verbunden sind.
Die Rückkehr der beiden Astronauten eröffnet nicht nur neue Fragen zu den langfristigen Auswirkungen von Aufenthalten im All, sondern ist auch ein beeindruckendes Zeugnis menschlicher Entschlossenheit und der Herausforderungen, die Astronauten im Dienste von Wissenschaft und Entdeckung bewältigen müssen.
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Vorfall | Notfall |
Ort | Meer vor Florida, USA |
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