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WHO-Einigung: Historisches Abkommen für künftige Pandemien!

Die Mitglieder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich am 16. April 2025 auf ein historisches Abkommen zur Vorbereitung auf zukünftige Pandemien geeinigt. Ziel dieses Vertrags ist es, eine effektivere und gerechtere Reaktion auf Gesundheitskrisen zu gewährleisten und Lehren aus der Corona-Pandemie (2020-2022) zu ziehen. Der Vertragstext wurde nach drei Jahren intensiver Verhandlungen und kontroverser Diskussionen in Genf genehmigt. Die offizielle Verabschiedung des Abkommens soll beim Jahrestreffen der WHO im Mai 2025 erfolgen, wo die Mitgliedstaaten darüber abstimmen werden, wie sueddeutsche.de berichtet.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete die Einigung als einen historischen Schritt und als Beweis für funktionierenden Multilateralismus. Der Vertrag soll den Mitgliedstaaten helfen, ihre Gesundheitssysteme zu stärken, Krankheitsausbrüche schnell zu entdecken und einzudämmen. Außerdem wird ermesslich auf die Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen eingegangen, ein Anliegen, das besonders von europäischen Ländern hervorgehoben wurde.

Struktur und Inhalte des Abkommens

Das Abkommen umfasst einen 30-seitigen Text mit Dutzenden von Maßnahmen, die unter anderem die Überwachung von Krankheitserregern, die Förderung relevanter Forschung sowie den Aufbau lokaler Produktionsstätten für Tests und Schutzausrüstungen vorsehen. Künftig sollen auch die Partizipation und das Teilen von Informationen über Pathogene zwischen den Ländern und der WHO ein zentrales Element der internationalen Gesundheitsarchitektur sein.

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Ein wichtiger Aspekt des Vertrags ist das sogenannte Pabs-System, bei dem Pharmaunternehmen 10% ihrer Produktionskapazitäten als Spende für ärmere Länder bereitstellen sollen. Dazu gehört ebenfalls, dass diese Firmen ihr Wissen und Know-how zur Herstellung von Medikamenten und Impfstoffen freiwillig teilen, um eine global gerechte Verteilung von Ressourcen während Pandemien zu gewährleisten. Ärzte ohne Grenzen lobte das Vertragswerk als bedeutendes Signal globaler Solidarität und betonte, dass es positive Elemente für eine gerechtere Reaktion auf Pandemien enthält.

Einschränkungen und Bedenken

Allerdings gibt es auch einige Einschränkungen: Die WHO hat nach Inkrafttreten des Abkommens keine Befugnis, Lockdowns, Reisebeschränkungen oder Impfungen anzuordnen. Entscheidungen über solche Maßnahmen bleiben den einzelnen Mitgliedstaaten vorbehalten. Daher bleibt abzuwarten, ob die geforderten 60 Ratifizierungen, um das Abkommen in Kraft zu setzen, innerhalb eines akzeptablen Zeitrahmens erfolgreich abgeschlossen werden können, was möglicherweise mehrere Jahre in Anspruch nehmen könnte. In den letzten Verhandlungen, die 24 Stunden dauerten, um ein Scheitern zu verhindern, äußerten Populisten Bedenken hinsichtlich der Macht der WHO in Pandemiezeiten.

Abschließend ist der Vertrag ein erster Schritt, um die globalen Gesundheitsstrukturen zu reformieren und zu stärken, auch wenn viele Details noch zu klären sind. Der WHO-Chef hebt hervor, dass die Schicksale der Länder miteinander verbunden sind und dass ein Paradigmenwechsel in der globalen Gesundheitspolitik notwendig ist, um zukünftige Krisen besser zu bewältigen.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Gesundheitskrise
In welchen Regionen?
Genf
Genauer Ort bekannt?
Vienna, AT
Beste Referenz
vienna.at
Weitere Quellen
sueddeutsche.de

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