Der neu ernannte Leiter der Übergangsregierung in Syrien, Mohammed al-Bashir, hat zur Rückkehr der syrischen Flüchtlinge aufgerufen, die seit dem Beginn des Bürgerkriegs 2011 im Ausland leben. In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera betonte al-Bashir, dass das erste Ziel seiner Regierung die Wiederherstellung von Sicherheit und Stabilität in allen syrischen Städten sei. Er erklärte, dass die Rückkehr der Millionen Syrer, die nun im Ausland leben, als zweites Ziel angestrebt werde, um das Land mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen wieder aufzubauen. Al-Bashir bezeichnete Syrien als „freies Land“ und rief die Bürger im Ausland dazu auf, zurückzukehren und bei der Wiederbelebung ihrer Heimat zu helfen.
Übergangsregierung und politische Veränderungen
Diese Entwicklungen erfolgen im Zuge des Sturzes des Assad-Regimes, wobei al-Bashir als neue Leitfigur gilt. Die islamistische Gruppe HTS (Hayat-Tahrir al-Scham), die den Aufstand gegen Assad angeführt hat, soll bis März 2025 eine Übergangsregierung stellen, mit al-Bashir an der Spitze. Laut Berichten wird die bestehende Regierung schrittweise ihre Macht an das neue Kabinett übergeben. Al-Bashir, der zuvor als Regierungschef in der Rebellenhochburg Idlib tätig war, will die dort aufgebauten Institutionen mit den Ministerien der gestürzten Regierung vereinen. Währenddessen feierten Zehntausende Menschen in Damaskus den Fall des Assad-Regimes, und einige Mitarbeiter der syrischen Zentralbank kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück, nachdem die Unsicherheit einige Zeit lang herrschte.
Dieser Machtwechsel in Syrien könnte weitreichende Folgen haben, nicht nur politisch, sondern auch für die Sicherheitslage im Land. Berichten zufolge sollen die Geheimdienste des Assad-Regimes aufgelöst und die Terrorismusgesetze aufgehoben werden. Außerdem gibt es Bestrebungen, die militärischen Kräfte der HTS durch Sicherheitskräfte zu ersetzen, die eng mit der neuen Führung verbunden sind. Die internationale Gemeinschaft, vertreten durch den UN-Beauftragten Geir Pedersen, betont die Notwendigkeit von Einheit und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gruppen, um Konflikte zu vermeiden und stabilere Verhältnisse zu schaffen, wie Tagesschau berichtete.