Angesichts der geopolitischen Spannungen und der anhaltenden Sorgen um nukleare Sicherheitsrisiken plant das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) unter der Leitung von Inge Paulini verstärkt Katastrophenschutzübungen für die Bevölkerung. Paulini erklärte, dass nur etwa 22 Prozent der Menschen in Deutschland wissen, was im Falle eines nuklearen Notfalls zu tun ist. Diese alarmierende Erkenntnis stammt aus einer neuen BfS-Studie, die auch zeigt, dass 63 Prozent der Befragten große Angst vor einem möglichen Unfall mit radioaktiver Belastung haben, wie Tagesspiegel berichtete. Angesichts des Ukraine-Kriegs, in dem nukleare Drohungen und militärische Konflikte um Atomkraftwerke zunehmen, reagiert die Bevölkerung mit besorgniserregendem Unwissen.
Das BfS plant daher, den informativen Austausch mit der Bevölkerung zu intensivieren und Lösungen zu finden, um das Wissen über Selbstschutzmaßnahmen zu verbreiten. Paulini betont die Bedeutung, dass die Bürger nicht nur in Übungen, sondern auch in digitalen Formaten aufklärt werden. "Wo Wissen fehlt, müssen wir die Lücken schließen", sagte Christian Kühn, Staatssekretär im Umweltministerium, und merkte an, dass 75 Prozent der Befragten Deutschland als unvorbereitet auf einen nuklearen Unfall ansehen. Diese Studie zeigt, dass die Aufklärungsarbeit erheblich verbessert werden muss, um das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken. Zudem sind Jodtabletten, die im Notfall verteilt werden, ein zentrales Thema, da viele Menschen unsicher sind, wann und wie sie diese anwenden sollten, berichtete madeinbocholt.
Die Dringlichkeit dieser Informationen wird durch die gestiegene Zahl an Anfragen an das BfS unterstrichen. "Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs haben wir einen merklichen Anstieg der Besorgnis und Fragen", erklärte Paulini und wies darauf hin, dass eine transparente Krisenkommunikation zwischen den Behörden und der Bevölkerung unerlässlich ist. "Es geht darum, sich erst zu informieren und dann zu handeln", fügte sie hinzu und nahm die Verantwortung ihrer Behörde ernst, die nötigen Informationen bereitzustellen. Die BfS wird auch weiterhin an der Überwachung der Situation in Echtzeit arbeiten, um die Öffentlichkeit zuverlässig zu informieren.