Die geplante Umgestaltung der Kleingärten an der Ozeanstraße in Guntramsdorf sorgt für hitzige Diskussionen. Am Samstag wurde im ORF-Format „Bürgeranwalt“ unter der Moderation von Peter Resetarits auf die Sorgen der Kleingärtner eingegangen. Wie MeinBezirk berichtete, sollen die bestehenden, seit Jahrzehnten liebevoll gepflegten Gärten im kommenden Jahr abgeholzt werden, um Platz für neue, gesetzeskonforme Kleingärten zu schaffen. Diese Umgestaltung basiert auf einem Mietvertrag aus dem Jahr 1946, der die ursprüngliche Nutzung der Fläche beschreibt, wobei viele der bestehenden Hütten nicht ordnungsgemäß genehmigt wurden.
Die neuen Kleingärten sollen standardisierte Größen zwischen 150 und 350 m² haben und mit grundlegenden Versorgungsanschlüssen ausgestattet werden, darunter Wasser, Kanal, Breitbandzufahrten und Strom. Die voraussichtlichen Kosten für die Umgestaltung belaufen sich auf etwa 250.000 Euro, die, so Hannes Winkler, Obmann des NÖ Kleingartenverbandes, von der Neuen Heimat getragen werden sollen. Die zu erwartenden Änderungen erregten vor allem die Gemüter der alten Pächter, da viele Bäume, die nicht ins neue Konzept passen, gefällt werden müssen. Eine Baumuntersuchung ergab, dass etwa 10 % der Bäume in einem schlechten Zustand sind, was zu weiteren Bedenken führt. „Ein klinischer Garten ist nicht das, was die Kleingärtner wollen“, äußerte Johann Oswald, ein bestehender Pächter.
Neue Perspektiven für Kleingärtner
Die Probleme, die mit dem Einstieg in die Kleingartenpflege verbunden sein können, sind vielfältig. Nicht alle neuen Pächter verfügen über gärtnerische Vorkenntnisse, was insbesondere in der Anfangszeit zu Misserfolgen führen kann, wie National Geographic aufzeigt. Trotzdem gibt es im organisierten Kleingartenwesen Unterstützung in Form von Fachberatungen und Schulungen für die Pächter. Der ökologische und naturnahe Ansatz in der Gartenpflege ist nicht nur gestattet, sondern wird auch gefördert. Die Verbände bieten zahlreiche Möglichkeiten an, um das Wissen und die Fähigkeiten von Kleingärtnern zu erweitern, und möchten sicherstellen, dass neue Pächter gleich von Anfang an mit ökologischen Prinzipien vertraut gemacht werden.
Mit einer erneuten Nachfrage nach den nun entstehenden 40 neuen Parzellen, gibt es schon etwa 60 Interessenten, während bestehende Pächter und neue Bewerber in einem angespannten Wettbewerb um die neuen Gärten stehen. Die Neugestaltung könnte also nicht nur die Lebensweise der aktuellen Gärtner verändern, sondern auch neue Möglichkeiten und Herausforderungen für künftige Generationen von Kleingärtnern bieten.
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