Der renommierte Bildungsforscher Klaus Zierer aus Augsburg schlägt Alarm: Der Religionsunterricht muss in der heutigen Zeit dringend reformiert werden! In einem aktuellen Beitrag erklärt Zierer, dass die rapide Zunahme von Ängsten, Depressionen und Mediensucht unter Jugendlichen eng mit einer „spirituellen Verarmung“ verknüpft ist. Diese Trends spiegeln sich in der Generation Z wider, die nach Sinn und Stabilität durchs Leben sucht. Zierer fordert eine „humane Bildung“, die sich nicht nur auf Wissen und Können beschränkt, sondern auch die spirituellen Dimensionen des Menschseins einbezieht. Dies wird besonders auch in der Schulpädagogik als essentiell erachtet, um Werte zu vermitteln, die laut Zierer in der heutigen Gesellschaft verloren gegangen sind, wie er in einem Interview bei Katholisch.de betont.
Religionsunterricht als Schlüssel zu Werten
Die Bedeutung von Ehrfurcht vor Gott als grundlegendes Bildungsziel rückt dabei in den Fokus. Zierer und sein Kollege Thomas Gottfried argumentieren, dass dieser Wert das Herzstück der Bildungsziele in der bayerischen Verfassung bildet. In ihrem neu veröffentlichten Buch entlarven sie, warum dieses Ziel gerade in Krisenzeiten wie nach der Corona-Pandemie von großer Relevanz ist. „Die Schüler sind orientierungslos und suchen nach Halt“, so Gottfried. Es handle sich um eine wertvolle Haltung, die sowohl Lehrer als auch Schüler ansprechen sollte, um Sinnfragen zu erörtern und eine tiefere Verbindung zur Welt zu schaffen. Ihr Plädoyer unterstreicht die Notwendigkeit, den Religionsunterricht als Teil der allgemeinen Bildung weiterzuentwickeln, um dem Anforderungsprofil der modernen Gesellschaft gerecht zu werden.
Die Herausforderungen, die Zierer und Gottfried beschreiben, sind gewaltig: Der Religionsunterricht wird oft als veraltet oder irrelevant wahrgenommen. Zierer weist darauf hin, dass viele Schüler durch herkömmlichen Religiösen Unterricht eher den Glauben verlieren. Stattdessen sollten Lehrende situativ und an den Lebenswelten der Schüler ansetzen – beispielsweise durch herausfordernden und relevanten Unterricht, der die spirituellen Fragen der Jugendlichen behandelt. Nur so kann dieser Unterricht als lebendig und relevant wahrgenommen werden, was nicht nur den Glauben, sondern auch Werte und ethische Haltungen stärken könnte, wie bereits von der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) berichtet.
Details zur Meldung