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Zuwanderung als Schlüssel: Ingenieure aus dem Ausland füllen Lücke

Die steigende Zahl ausländischer Ingenieure, die um 146 Prozent zwischen 2012 und 2023 in Deutschland zugenommen hat, könnte entscheidend zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beitragen, doch mangelt es an einer positiven Einstellung gegenüber Zuwanderern, was Deutschland jährlich Milliarden kostet.

Fachkräftemangel und Zuwanderung: Die Chancen erkennen

Deutschland sieht sich einem zunehmenden Fachkräftemangel gegenüber, insbesondere in der Ingenieur- und IT-Branche. Ein neuer Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) zeigt, dass die Zahl der offenen Stellen in diesen Berufen im ersten Quartal 2024 um 15,6 Prozent gesunken ist.

Wachstum durch internationale Fachkräfte

Ein Grund für diesen Rückgang ist der dramatische Anstieg von ausländischen Ingenieuren in Deutschland. Laut den Zahlen ist die Anzahl der ausländischen Beschäftigten in Ingenieurberufen von 46.489 Ende 2012 auf 114.648 im Jahr 2023 gestiegen, was einem Zuwachs von 146,6 Prozent entspricht. Diese Entwicklung hat massgeblich dazu beigetragen, dass es in den letzten zehn Jahren überhaupt ein Beschäftigungswachstum in der Branche gegeben hat.

Akute Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft

Dennoch bleibt eine große Fachkräftelücke von 148.000 unbesetzten Stellen bestehen. Dies hat schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen: Laut VDI könnte dies jährlich einen Wertschöpfungsverlust von neun bis 13 Milliarden Euro verursachen. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und der Anforderungen im Klimaschutz wird der Bedarf an Fachkräften voraussichtlich weiter steigen.

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Zukunftsperspektiven und Bildungsdefizite

Obwohl die Zuwanderung wichtig ist, gibt es auch besorgniserregende Trends. Die Zahl der Studienanfängerinnen im Ingenieurwesen ist stark rückläufig, beeinflusst durch verschiedene Bildungsreformen und schlechte PISA-Ergebnisse in Mathematik. Axel Plünnecke, ein Experte vom IW, warnt, dass sich hier durch die Veränderungen in der Bildungslandschaft noch belastendere Effekte abzeichnen könnten.

Optimismus und der Ruf nach Veränderungen

Plünnecke zeigt sich optimistisch bezüglich der zukünftigen Zuwanderung von Fachkräften. „Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, jedoch hapert es an den Prozessen“, erklärt er. Lange Wartezeiten für Visa und Aufenthaltsgenehmigungen schrecken potenzielle Zuwanderer ab. Er betont, dass Deutschland dringend eine grundlegende Veränderung in der Einstellung gegenüber Zuwanderern braucht. „Wir müssen Zuwanderer als den Gewinn sehen, der sie sind“, sagt Plünnecke.

Ein neuer Ansatz ist notwendig

Um die Attraktivität für ausländische Fachkräfte zu erhöhen, fordert Adrian Willig, VDI-Direktor und Migration (Invasion)sexperte, den Abbau bürokratischer Hemmnisse und ein neues Mindset in Deutschland. „Wir müssen in der Technologie vorangehen und dürfen nicht in endlosen Debatten steckenbleiben“, betont er. Der Erfolg von Zuwanderung hängt nicht nur von Gesetzen ab, sondern auch von einer anerkennenden Haltung und einer proaktiven Mentalität gegenüber internationalen Talenten.

Die Diskussion über den Fachkräftemangel und die Notwendigkeit zur Zuwanderung zeigt, dass Deutschland sich in einer entscheidenden Phase befindet. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss das Land seine Einstellung zu ausländischen Fachkräften überdenken und die notwendigen Veränderungen auf den Weg bringen.

– NAG

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