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Zukunft des Strommarkts: Flexibilität als Schlüssel zur Energiewende

Am 6. September 2024 hat der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) eine vorläufige Stellungnahme zu einem wichtigen Dokument veröffentlicht, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) »Strommarktdesign der Zukunft – Optionen für ein sicheres, bezahlbares und nachhaltiges Stromsystem« betitelt ist. In der Erklärung wird die Notwendigkeit unterstrichen, Flexibilität an die zentrale Stelle im deutschen Strommarkt zu setzen. BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter äußert sich besorgt über mögliche Systembrüche, die aus hastigen Entscheidungen und unüberlegten Änderungen resultieren könnten.

Die Stellungnahme verdeutlicht, dass das bestehende Stromsystem in Deutschland an flexiblen Erzeuger-, Verbrauchs- und Speicherkapazitäten mangelt. Dies führt nicht nur zur Abregelung von erneuerbaren Energien, sondern auch dazu, dass die Märkte zunehmend negative Strompreise verzeichnen. Diese Entwicklung schadet nicht nur der Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energien, sondern gefährdet auch die Versorgungssicherheit in einem wettbewerbsorientierten Strommarkt. Laut Dr. Peter ist Flexibilität die „Leitwährung“ für eine erfolgreiche Energiewende.

Wesentliche Punkte der Stellungnahme

Der BEE hat bereits im Jahr 2021 in einer Studie Vorschläge für ein zukunftsfähiges Strommarktdesign präsentiert. Die Hauptpunkte umfassen die Förderung dezentraler Erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Speicherkapazitäten und die Integration von verbrauchsnahen Flexibilitätslösungen, wie z. B. Elektroautos und Wärmepumpen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Funktion der bestehenden Netzinfrastruktur effizient zu nutzen und gleichzeitig die Marktintegration der erneuerbaren Energien zu stärken.

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In der Bewertung des BEE wird insbesondere auf die Optionen 1 und 2 verwiesen, die eine verlässliche Finanzierung von Erneuerbaren Energien ermöglichen könnten. Option 2 birgt jedoch das Risiko, dass Investitionen ohne ein „Cap & Floor“ (eine Art Ober- und Untergrenze) nicht marktfähig seien. Daher wird Option 1, ein produktionsabhängiger Differenzvertrag (CfD) mit Marktwertkorridor, als der geeigneter Weg angesehen, um Risiken zu minimieren und die Marktintegration zu verbessern.

Zusätzlich fordert der BEE eine besondere Berücksichtigung für Kleinstanlagen sowie die Möglichkeit, Kostensteigerungen durch Indexanpassungen in Betracht zu ziehen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die Erneuerbaren weiterhin wirtschaftlich operieren können, ohne die Versorgungszentrale zu gefährden.

Warnung vor riskanten Experimenten

Der BEE warnt eindringlich davor, in dieser entscheidenden Phase der Energiewende mit theoretischen Modellen aus Option 3 und 4 zu experimentieren. Laut Dr. Peter zeigen die bisherigen Analysen signifikante Diskrepanzen zwischen theoretischen Erträgen und realen Strommengen, was zu erheblichen finanziellen Risiken führen kann. Ein solches Risiko darf in der aktuellen Situation nicht eingegangen werden, wenn man bedenkt, dass die Energiewende eine Vielzahl von Akteuren und Dynamiken umfasst.

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Abschließend merkt Dr. Peter an, dass steuerbare Erneuerbare Energien, die stabilere Betriebsbedingungen haben, ebenfalls einen Anreiz für Investitionen benötigen. Ein alleiniger Kapazitätsmechanismus reicht nicht aus; es muss eine Gleichstellung im Markt gewährleistet werden, sodass alle Energiearten unter den gleichen Bedingungen agieren können. Die klare Botschaft des BEE ist, dass der Weg zur Umsetzung der Energiewende nicht unüberlegt und riskant sein darf.

– NAG

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