Marburg. Ein alarmierendes Problem für Studierende in Deutschland: der akute Wohnraummangel! Aktuell sind 97 Studierende an der Philipps-Universität Marburg ohne Unterkunft, wie der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (Asta) berichtet. Diese Situation ist nicht nur frustrierend, sondern auch bedrohlich für die Ausbildung junger Menschen.
Das Studierendenwerk Marburg und das Land Hessen haben die Dringlichkeit erkannt. „Wir setzen alles daran, dass jeder in Hessen eine bezahlbare Wohnung findet“, erklärt Kaweh Mansoori (SPD), der hessische Minister für Wirtschaft und Wohnen. Um dem Wohnraummangel entgegenzuwirken, wird die Kernsanierung eines Studierendenwohnheims in der Friedrich-Ebert-Straße mit 6,2 Millionen Euro gefördert. Diese Summe setzt sich aus einem Darlehen von 3,9 Millionen Euro, einem Finanzierungszuschuss von 1,6 Millionen Euro und einem Klimabonus von etwa 690.000 Euro zusammen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf beeindruckende 11,4 Millionen Euro, die über die Wirtschafts- und Infrastrukturbank (WIBank) Hessen bereitgestellt werden.
11,4 Millionen Euro für studentisches Wohnen in Marburg
Die ersten Studierenden sollen bereits im Sommersemester 2025 in das frisch sanierte Christian-Wolff-Haus einziehen. Geplant sind 113 Wohnräume, verteilt auf 89 Wohneinheiten – das sind 20 mehr als zuvor! Das Gebäude wird nicht nur modernisiert, sondern auch um eine Etage aufgestockt. Künftig stehen 2.300 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung, darunter 65 Einzelappartements, 15 Doppelappartements und 2 Wohngemeinschaften. Zehn Prozent dieser Einheiten werden barrierefrei gestaltet, um auch Studierenden mit Behinderungen eine Chance auf bezahlbaren Wohnraum zu bieten.
Knapp zehn Euro Miete pro Quadratmeter
Die Mieten sind mit 9,90 Euro pro Quadratmeter plus 2 Euro für Schönheitsreparaturen und Möblierung äußerst attraktiv. Doch nicht jeder Student hat Zugang zu diesem Wohnraum: Ein Wohnberechtigungsschein ist erforderlich, um sicherzustellen, dass die Wohnungen an diejenigen vergeben werden, die sich keine hohen Mieten leisten können. „Wir wollen, dass Studierende, die oft wenig Geld haben, zu günstigen Preisen wohnen können“, betont Franziska Busch vom Studierendenwerk Marburg. Das hessische Wirtschaftsministerium sieht die soziale Wohnraumförderung als eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre und plant, die Anzahl der Wohnplätze für Studierende weiter zu erhöhen.