Mainz (ots)
Am Mittwoch, dem 13. November 2024, um 2.15 Uhr, wird auf ZDF eine spannende und kontroverse WISO-Dokumentation ausgestrahlt: „Wohlstand ohne Wachstum – geht das?“ Inmitten der Vorbereitungen zur UN-Klimakonferenz rückt die Frage in den Fokus, ob die deutsche Wirtschaft, die bereits schwächelt, tatsächlich auf Wachstum angewiesen ist, um Wohlstand zu sichern. Die klimanotwendigen Veränderungen stellen unsere herkömmlichen Vorstellungen von wirtschaftlichem Erfolg auf den Prüfstand, und die Zeit zum Umdenken drängt.
Kritik an traditionellem Wachstum
Die prominenten Spitzenköche Aaron und Marianus haben sich bewusst gegen das dogmatische „Immer-mehr“ entschieden. Sie arbeiten nun sieben Tage in der Woche und überprüfen, was es heißt, wirklich erfolgreich zu sein – weniger Stress und mehr Lebensqualität im eigenen Restaurant. Ihnen steht Bäckermeister Jürgen Hellmuth gegenüber, dessen Alltag von immensen Arbeitsstunden geprägt ist. „An eine Vier- oder Fünftagewoche wäre hier nicht zu denken“, klagt er, während er dem unaufhörlichen Preis- und Konkurrenzdruck trotzt.
Die Debatte um das Thema wird auch von Experten wie Morten Freidel und Ulrike Herrmann behandelt. Freidel sieht in der teuren Energiewende die Notwendigkeit einer florierenden Wirtschaft. Herrmann hingegen betrachtet das Konzept des „grünen Wachstums“ skeptisch und warnt vor den exorbitanten Energiekosten, die die Transformation der Wirtschaft mit sich bringt. „So viele Windräder kann Deutschland gar nicht aufstellen“, so die Autorin.
Neue Wege des Wohlstands
„Degrowth“ als Lösung? Doch wie korreliert das mit unserem Sozialstaat? Eine Alternative zur herkömmlichen Messung des Wohlstands bietet Island mit der „Wellbeing Economy“ – einer Maßnahme, die Lebensqualität und Umweltaspekte in den Fokus rückt. Professorin Kristín Vala Ragnarsdóttir fordert genau diese Umstellung: Das, was ein Preisschild trägt, zählt nicht allein. Wohlfahrt, Zugang zu Wohnraum und Grünflächen sowie Gleichberechtigung sind entscheidend. Aber birgt das auch Risiken? Kann dieser neue Weg der Ökonomie unser Klima retten und gleichzeitig den Kapitalismus reformieren?