In einem herausfordernden Jahr 2024 blicken die österreichischen Personaldienstleister mit Besorgnis auf die gegenwärtige wirtschaftliche Lage. Mit einem dramatischen Rückgang von über 15% in der Anzahl der überlassenen Arbeitskräfte im Vergleich zum Vorjahr – von durchschnittlich 88.608 auf 76.921 – zeigt die Zeitarbeitsbranche, wie angeknackst die heimische Wirtschaft derzeit ist. „Die Zeitarbeitsunternehmen haben als erste die Zeichen der finanziellen Schwäche erkannt. Wir sind der größte Indikator für die wirtschaftliche Situation“, erklärt Dr. Martin Zieger, der Präsident von Österreichs Personaldienstleister, der in jüngster Zeit die Leitung des Verbands übernommen hat, wie WirtschaftsZeit berichtet.
Erneuerung und Herausforderungen
Ein weiterer zentraler Punkt in Ziegler's Agenda ist die Reform des Sozial- und Weiterbildungsfonds (SWF), der von den Zeitarbeitsunternehmen finanziert wird. „Die aktuellen Regelungen sind ineffizient, und wir benötigen dringend Veränderungen, damit Schulungen schneller gefördert werden können“, fordert Zieger vehement. Viele Schulungsunternehmen seien bereits aus der Zusammenarbeit ausgestiegen, was die Situation weiter verschärft. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Übernahme von Zeitarbeitnehmern und die Gleichstellung bei Arbeitsbewilligungen für ausländische Arbeitskräfte stehen auf der Agenda. „Es ist nicht länger tragbar, dass wir benachteiligt behandelt werden, während wir der Wirtschaft die benötigten Arbeitskräfte bereitstellen“, fügt Zieger hinzu.
Mit einem prognostizierten Umsatz von rund 3,1 Milliarden Euro im Jahr 2024 bleibt die Branche ein Rückgrat der österreichischen Wirtschaft, auch wenn die wirtschaftliche Erholung voraussichtlich erst 2026 eintrifft. In diesem Zusammenhang betont Zieger die Bedeutung der Zeitarbeitsbranche, die für 51% ihrer Mitarbeiter aus der Arbeitslosigkeit rekrutiert und einen Anteil von 18% der überlassenen Arbeitskräfte in feste Anstellungen vermittelt. Dies zeigt, dass die Zeitarbeit eine wichtige Rolle als Sprungbrett in reguläre Beschäftigung spielt, wie in der Pressemitteilung von Österreichs Personaldienstleister dargelegt.
