Die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger, hat Alarm geschlagen: Deutschland steckt in einer ernsthaften Wirtschaftskrise, die das Saarland besonders hart trifft. In ihrer Erklärung zur Lage der Wirtschaft schildert sie, dass die Abhängigkeit von der Automobil- und Stahlindustrie zu massiven Herausforderungen führen kann. Ford plant, die Produktion in Saarlouis Ende November 2025 einzustellen, während die Stahlhersteller Milliarden in die Umstellung auf CO2-freie Produktion investieren müssen. Trotz dieser düsteren Aussichten sieht Rehlinger auch Chancen und Veränderungen, die nicht zwangsläufig zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen müssen, wie die Borkener Zeitung berichtet.
Im Gegenteil, Rehlinger hebt hervor, dass der gleichzeitig bestehende Fachkräftemangel neue Möglichkeiten schafft. So verfolgt der Pharmahersteller Vetter bereits Pläne für ein neues Werk in Saarlouis, was zusätzlichen Fachkräftebedarf ankündigt. „Wir müssen diese Veränderungen, die wir nicht abwenden können, gestalten“, sagte sie. Weiterhin betont sie, dass die Transformation der Wirtschaft eine Generationenaufgabe darstellt. Um diese Herausforderung erfolgreich zu bewältigen, sind Investitionen entscheidend; die Förderung von Bund und Land in Höhe von 2,7 Milliarden Euro für den Umbau der Stahlindustrie sei bereits gesichert.
Wirtschaftliche Impulse gefordert
Im Rahmen ihrer Regierungserklärung hat Rehlinger auch konkrete Maßnahmen gefordert, um das Saarland wirtschaftlich wieder zu stärken. Sie appellierte an die Bundesregierung, die Schaffung international wettbewerbsfähiger Strompreise als vorrangige Aufgabe zu betrachten, um den Standort Deutschland nicht weiter zu schwächen. „Wir brauchen dringend neue wirtschaftliche Impulse“, äußerte sie eindringlich, während sie gleichzeitig die Kritik der CDU auf sich zog. Diese hinterfragt, ob die SPD wirklich an den Mittelstand denkt oder diesen erst jetzt entdeckt hat, nachdem die großen Projekte gescheitert sind. In der Landtagssitzung ist zudem die Änderung des saarländischen Klimaschutzgesetzes auf der Tagesordnung, das die Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2030 vorantreiben soll. Hier herrscht jedoch bereits Kritik von Unternehmen und Klimaschutzexperten, die die Regelung als zu kleinteilig und sozial unausgewogen empfinden, wie SR.de berichtet.
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