Vinzenz Harrer, ein prominenter Unternehmer und scharfer Kritiker des steirischen Wirtschaftsbund-Obmannes Josef Herk, wechselt zum Unternehmerverband UNOS, um bei den bevorstehenden Wirtschaftskammerwahlen im März 2025 Veränderungen herbeizuführen. Harrer kündigte an, alle seine Funktionen in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), im Wirtschaftsbund und in der Wirtschaftskammer Weiz bis Ende des Jahres aufzugeben. Diese Entscheidung, berichtet ORF Steiermark, fiel mit dem Ziel, neuen frischen Wind in den steirischen Wirtschaftsbund zu bringen und die angestrebte Zweidrittel-Mehrheit des Wirtschaftsbundes zu brechen.
Harrer, der sich in den letzten Jahren immer wieder kritisch über die Möglichkeiten und Strukturen des Wirtschaftsbundes geäußert hat, sieht nun die Zeit gekommen, aktiv zu werden. „Wir wollen die Zweidrittel-Mehrheit des WB brechen,“ erklärt Harrer und fordert eine direkte Wahl der Führung in der Wirtschaftskammer, um mehr Demokratie und Effizienz zu schaffen. Er äußerte Bedenken gegenüber der Forderung der UNOS nach Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft und betonte, dass diese eine notwendige Einheit bieten müsse, um den Herausforderungen der Zeit begegnen zu können, wie er in Kleine Zeitung klarstellt.
Kritik an Josef Herk und dem Status Quo
Im Fokus von Harrers Kritik steht auch Josef Herk, der von der Öffentlichkeit wegen seiner Gagenaffäre in der Vergangenheit stark kritisiert wurde. Harrer, der als unbequem galten hat, glaubt nicht, dass der Wirtschaftsbund unter Herks Führung die richtigen Schritte in Krisenzeiten unternimmt: „Er war ein Präsident der Herzen, solange die Wirtschaft gut lief,“ sagt Harrer. Doch er zeigt sich skeptisch gegenüber der Fähigkeit der Kammer, notwendige Reformen durchzuführen. Der neue UNOS-Landeschef Christian Kovac, unterstützt Harrers Ziel und beleuchtet weiter die Unzufriedenheit der kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Steiermark, die in der aktuellen Kammerstruktur nicht ausreichend vertreten fühlten.
Zusammen mit den UNOS hofft Harrer, die Kammer transparenter zu gestalten und insbesondere eine Rückgabe von Kammergeldern zur Unterstützung in Not mehrheitsfähiger Unternehmen zu erreichen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Veränderungen im marschbereiten Wahlkampf tatsächlich Realität werden und ob Harrer die von ihm eingeforderten Reformen umsetzen kann.