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Wie schlimm wird der Handelskrieg mit China?

Handelsschlacht entfesselt: Nach neuen Zöllen der USA auf chinesische Waren schlägt China mit eigenen Tarifen zurück – könnte das den nächsten Handelskrieg einläuten?

In New York hat sich der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China zugespitzt. Am Dienstag trat ein neuer Zoll von 10 % auf alle aus China in die USA gelieferten Güter in Kraft, was zu sofortigen Reaktionen Chinas führte. Die chinesische Regierung kündigte als Vergeltungsmaßnahme einen Zoll von 15 % auf bestimmte Waren aus den USA an, darunter bestimmte Kohlesorten, Flüssigerdgas sowie einen 10%igen Zoll auf Rohöl, Agrarmaschinen und große Autos. Diese Zölle sollen am Montag in Kraft treten.

Chinas Reaktion auf die US-Zölle

Das chinesische Handelsministerium nahm zudem zwei amerikanische Firmen — das Biotech-Unternehmen Illumina und den Modehändler PVH Group, Eigentümer von Calvin Klein und Tommy Hilfiger — auf die Liste unzuverlässiger Unternehmen. Diese Entscheidung erschwert den beiden Unternehmen erheblich die Geschäfte in China.

Der Kurs von Trump und Xi Jinping

Es besteht die Möglichkeit, dass die Präsidenten Trump und Xi Jinping zumindest zustimmen, diese Maßnahmen aufzuschieben, um weiteren Dialog zu führen, ähnlich wie es die Führer von Mexiko und Kanada taten, bevor die US-Zölle auf ihre Waren in Kraft traten. Clark Packard, Forschungsmitarbeiter am Cato Institute, äußerte sich dazu: "Wenn kein ähnlicher Deal zustande kommt, hat das Potenzial, ziemlich intensiv zu werden." Die Aussichten auf eine solche Einigung scheinen jedoch gering, da Trump und Xi sich am Dienstag nicht austauschten. Trump sagte den Reportern: "Ich habe es nicht eilig."

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Wirtschaftliche Auswirkungen auf die USA

Die Zölle, die Trump auf alle chinesischen Produkte erhebte, hängen teilweise mit dem mutmaßlichen Beitrag Chinas zur Lieferung von Fentanyl und anderen illegalen Drogen in die USA zusammen. Dies könnte dazu führen, dass amerikanische Verbraucher höhere Preise für eine Vielzahl von Gütern zahlen. Dazu gehören Elektronikartikel, Spielzeug und Bekleidung — allesamt große Importgüter der USA aus China im letzten Jahr. Auch Rohstoffe wie Gummi, Kunststoff und Chemikalien, die amerikanische Unternehmen zur Herstellung ihrer Produkte benötigen, könnten teurer werden.

Die mögliche Eskalation des Handelskriegs

Die Ökonomen von Morgan Stanley erwarten nicht, dass Trump bei den zusätzlichen 10 % Zöllen auf chinesische Waren stoppt, da er im Wahlkampf angegeben hatte, Zölle von bis zu 60 % einzuführen. "Wir gehen davon aus, dass die USA später in diesem Jahr weitere Zölle auf China erheben werden, um deren Handelsziele zu erreichen," schreiben sie in einer Mitteilung an die Kunden. Dies könnte weitere Vergeltungsmaßnahmen seitens Chinas nach sich ziehen.

Die Folgen für die US-Wirtschaft

Wenn Kanada und Mexiko reagieren und einen 10 % Zoll auf alle US-Waren einführen und China einen allgemeinen Zoll von 5 % erhebt, prognostizieren die Citi-Ökonomen, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr mit einer jährlichen Rate von 0,8 % und im nächsten Jahr um 1,1 % schrumpfen könnte, sofern die Zölle bestehen bleiben. Chinas Wirtschaft könnte hingegen weniger stark betroffen sein als die USA. Belgische und kanadische Volkswirtschaften müssten jedoch mit weitaus gravierenderen Rückschlägen rechnen.

Zusammenfassende Gedanken

Die Risiken aus den Spannungen zwischen den USA und China sind bereits jetzt "bedeutsam", sagte Nathan Sheets, Chefvolkswirt bei Citi. "Weitere erhebliche Erhöhungen der Zölle könnten die Lieferketten und die Produktion stören, was negative Auswirkungen auf die US-Beschäftigung und das Wachstum hätte." Die genaue quantifizierbare Auswirkung dieser Entwicklungen bleibt jedoch schwer zu bestimmen, dürfte jedoch in jedem Fall spürbar sein.


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Quelle
edition.cnn.com

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