In einem neuen Bericht des Committee for a Responsible Federal Budget wird deutlich, dass die Kampagnenvorschläge von Donald Trump und Kamala Harris die US-Schulden erheblich erhöhen könnten. Die Analyse zeigt, dass Trump mit seinen Plänen die nationale Verschuldung um satte 7,5 Billionen Dollar ansteigen lassen würde, während Harris's Vorschläge die Schulden um 3,5 Billionen Dollar erhöhen könnten.
Beide Kandidaten haben ehrgeizige und teils kostspielige Programme angekündigt, aber die Studie warnt, dass keine der Parteien tatsächlich bereit zu sein scheint, sich mit der bereits bestehenden Schuldenlast von 35,6 Billionen Dollar auseinanderzusetzen. Dies könnte schwerwiegende langfristige Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität der Vereinigten Staaten haben.
Steuerpolitik der Kandidaten
Ein zentraler Punkt in den Plänen beider Kandidaten ist die Diskussion um die Steuern. Trump möchte bestehende Steuersenkungen, die während seiner ersten Amtszeit eingeführt wurden, vollständig verlängern. Diese Steuersenkungen stellen den größten Posten der hypothetischen zusätzlichen Schulden dar. Teile seines Steuerplans laufen 2025 aus, was zu einem hitzigen Steuerstreit führen könnte, unabhängig davon, wer im November das Rennen um das Weiße Haus gewinnt.
Zusätzlich zu den bestehenden Steuersenkungen schlägt Trump neue Kürzungen vor, die die Steuerlast auf Überstunden, Sozialleistungen und Trinkgelder abschaffen würden. Außerdem möchte er Herstellern in den USA einen extrem niedrigen Unternehmenssteuersatz von 15 % gewähren. Um diese Steuersenkungen zu finanzieren, plant er, weitreichende Zölle auf importierte Waren zu erheben, was laut CRFB bis zu 2,7 Billionen Dollar einbringen könnte.
Im Gegensatz dazu plant Harris, die Steuersenkungen für wohlhabende Amerikaner zurückzunehmen und den Unternehmenssteuersatz von 21 % auf 28 % zu erhöhen. Gleichzeitig beabsichtigt sie, die Steuersenkungen für Personen mit einem Jahreseinkommen unter 400.000 Dollar zu verlängern und unterstützt Trumps Idee, die Steuern auf Trinkgelder abzuschaffen. Zusätzlich hat sie zahlreiche weitere Vorschläge zur Steuerentlastung, insbesondere für Familien mit Kindern und Start-ups, sowie Hunderte von Milliarden an neuen Ausgaben für Kinderbetreuung und Gesundheitsversorgung präsentiert.
Die Rolle des Kongresses
Ein wesentlicher Aspekt der finanziellen Pläne beider Kandidaten ist die Zustimmung des Kongresses, die entscheidend für die Umsetzung ihrer Vorschläge ist. Wie Jimmy Lee, der Gründer und CEO der Wealth Consulting Group, feststellt, möchten beide Kandidaten gewählt werden, und Steuererleichterungen erscheinen oft als attraktiver als Steuererhöhungen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Vorschläge tatsächlich durch den gespaltenen Kongress kommen werden.
Lee äußerte Bedenken, dass Investoren möglicherweise nicht genug Aufmerksamkeit auf die Risiken eines steigenden Schuldenberges richten. Die USA hatten lange Zeit den Vorteil, günstig zu leihen, was an der konstanten Nachfrage nach US-Staatsanleihen liegt. Doch Analysten warnen, dass die Kosten für Kredite in der Zukunft steigen könnten. Der Schuldenstand der Vereinigten Staaten im Verhältnis zur Wirtschaft, dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), gehört bereits zu den höchsten unter den großen Volkswirtschaften und liegt bei etwa 120 %.
Im Vergleich dazu weist Italien mit 144 % die höchste Quote auf, gefolgt von Spanien (110 %), dem Vereinigten Königreich (101 %), Kanada (106 %), China (77 %), Deutschland (67 %) und Australien (56 %). Diese Zahlen machen gleich deutlich, wie kritisch die Situation in den USA ist und wie wichtig eine verantwortungsvolle Finanzpolitik in der kommenden Wahlperiode sein wird. Für weitere Informationen über die finanziellen Implikationen der Vorschläge finden sich detaillierte Analysen in einem Artikel auf www.bbc.com.
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