AltersvorsorgeArbeitArbeitsmarktBildungReiseVeranstaltungVölkermarktWirtschaft

Unbezahlte Care-Arbeit: Frauen in der Gesellschaft hart getroffen!

Am Weltfrauentag fand in Völkermarkt eine Veranstaltung zum Thema „Betreutes Altern und unbezahlte Care-Arbeit“ statt. Die Stadtgemeinde Völkermarkt und das Kulturzentrum ZOOM organisierten die Veranstaltung. Vizebürgermeister Aaron Radaelli begrüßte die Anwesenden, darunter auch viele Frauen und Pflegekräfte, die kostenfreien Eintritt erhielten. Erwin Neuwirth präsentierte die Veranstaltung und führte das Publikum durch eine emotionale Reise.

Die Veranstaltung beleuchtete die immense Bedeutung unbezahlter Care-Arbeit, die hauptsächlich von Frauen verrichtet wird. Diese umfasst Aufgaben wie Kochen, Putzen, Wasser- und Brennstoffbeschaffung sowie die Betreuung von Kindern und alten Menschen. Laut Global Citizen wird der Gesamtwert dieser Arbeit auf 10 bis 39 Prozent des Bruttoinlandsprodukts geschätzt, obwohl sie als weniger wertvoll angesehen wird als bezahlte Arbeit.

Poesie und persönliche Geschichten

Ein Highlight der Veranstaltung war die Lesung von Stellla “Raven” Christl, die ihren poetischen Text “All die fallenden Sterne” vortrug. Sie thematisierte in ihrem Werk Selbstaufgabe, Abgrenzung und Selbstliebe im Kontext der unbezahlten Pflegearbeit von Frauen. Diese Aspekte sind gerade in Anbetracht der anhaltenden Herausforderungen im Bereich der Care-Arbeit von großer Bedeutung. Eine anschließende Diskussionsrunde, geleitet von Erwin Neuwirth, Stellla Christl sowie Julia Reinprecht, drehte sich um die Förderung des Bewusstseins und die Lösung der Probleme im Bereich der unbezahlten Care-Arbeit.

Kurze Werbeeinblendung

Die internationale Situation ist alarmierend: Vor der COVID-19-Pandemie verbrachten Frauen dreimal so viel Zeit mit unbezahlter Pflege- und Hausarbeit wie Männer. Die Pandemie verschärfte die Lage und schloss viele Frauen aus dem Arbeitsmarkt aus. Die Internationale Arbeitsorganisation schätzt, dass unbezahlte Pflegearbeit ein Zehntel der globalen Wirtschaftsleistung ausmachen könnte, wenn sie den gleichen Stellenwert wie bezahlte Arbeit hätte. Der Gender Care Gap, der die Diskrepanz zwischen den Zeiten, die Männer und Frauen für unbezahlte Arbeit aufwenden, beschreibt, beträgt aktuell 44,3 Prozent.

Kollaboration für zukünftige Veränderungen

Die Teilnehmer der Diskussionsrunde erörterten Vorschläge zur Verbesserung der Situation. Dazu gehören die Erfassung unbezahlter Care-Arbeit in Statistiken, ihre Anerkennung in der Wirtschaft sowie die politische Berücksichtigung dieses Themas. Der Gender Care Gap führt zu wirtschaftlichen Nachteilen für Frauen in Bezug auf Entlohnung, berufliche Chancen und Altersvorsorge. Aktuelle Daten zeigen, dass Frauen wöchentlich knapp 30 Stunden, Männer jedoch nur etwa 21 Stunden für unbezahlte Sorgearbeit aufwenden.

In Regionen mit hohem Einkommen verbringen Frauen doppelt so viel Zeit mit unbezahlter Care-Arbeit wie Männer. Besonders in Subsahara-Afrika übernehmen Frauen 70 Prozent der Wasserbeschaffung, was zusätzlich zu ihrer ohnehin hohen Belastung beiträgt. Die Bill and Melinda Gates Foundation sowie UN Women setzen sich intensiv für die Anerkennung und Umverteilung unbezahlter Care-Arbeit ein.

Diese Aspekte verdeutlichen, wie zentral die Diskussion über unbezahlte Care-Arbeit für die Gleichstellung der Geschlechter ist. Nur durch gemeinsames Handeln und Sensibilisierung kann eine gerechtere Verteilung erreicht werden, die Frauen stärkt und die Hindernisse, die sie vom Zugang zu Bildung und bezahlter Arbeit abhalten, abbaut.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Sonstiges
In welchen Regionen?
Völkermarkt
Genauer Ort bekannt?
Völkermarkt, Österreich
Beste Referenz
klick-kaernten.at
Weitere Quellen
globalcitizen.org

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"