Die überraschenden Zahlen des dritten Quartals zeigen es deutlich: Die deutsche Wirtschaft ist entgegen aller Erwartungen gewachsen! Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Zeitraum von Juli bis September um 0,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal, so die erste Schätzung des Statistischen Bundesamtes. Während Experten und Ökonomen von einem Rückgang um 0,1 Prozent ausgingen, überrascht das Ergebnis und lässt Fragen aufkommen!
Hauptmotor dieses unerwarteten Wachstums sind offenbar die steigenden Ausgaben der privaten Konsumenten und des Staates. Konsumenten, die sich endlich aus ihrer Kaufzurückhaltung gewagt haben, bringen frischen Wind in die Wirtschaft, so Alexander Krüger, Chefvolkswirt beim Bankhaus Hauck Aufhäuser Lampe. Doch die Euphorie könnte trügerisch sein – viele Experten warnen vor einer möglichen Trendwende. Jörg Krämer von der Commerzbank beschreibt das Plus als „Ausreißer nach oben“. Die seit dem Frühjahr fallenden Frühindikatoren signalisieren ein schwieriges Winterhalbjahr! Die Sorgen über die starke Autoindustrie und die anhaltende Erosion der Standortqualität bleiben ungelöst und könnten das weitere Wachstum stark bremsen.
Stagnation im Blick
Die Unsicherheit über die Zukunft der deutschen Wirtschaft zieht sich wie ein roter Faden durch alle Branchen. Die Autoindustrie, ein Schlüsselspieler, steht unter immensem Druck; Volkswagen bleibt nicht verschont und verzeichnet einen dramatischen Gewinneinbruch. Die Bundesbank warnt: Im vierten Quartal könnte die wirtschaftliche Aktivität stagnieren. Zwar sei eine klare Rezession vorerst nicht in Sicht, doch die Wirtschaft steckt in einer andauernden Schwächephase! Die Bundesregierung ist ebenso pessimistisch und prognostiziert für das Gesamtjahr einen Rückgang des BIP um 0,2 Prozent, was das zweite Jahr in Folge wäre, in dem die Wirtschaftsleistung sinkt.
Zusätzlich belastet die zunehmende Zahl an Firmenpleiten die wirtschaftliche Stabilität. Während der Konsum als Hoffnungsträger gilt, ziehen viele Verbraucher trotz steigender Leitzinsen der Europäischen Zentralbank eher die Geldbörse zurück, was den Aufschwung zusätzlich erschwert. Der Kampf um Lösungen innerhalb der Ampel-Koalition läuft – Einigkeit und klare Strategien sind bitter nötig!