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Trumps Zoll-Diktat: EU und China im wirtschaftlichen Schockzustand!

Am 9. April 2025 um Mitternacht amerikanischer Zeit, was 6:01 Uhr MESZ entspricht, hat US-Präsident Donald Trump die zweite Stufe seiner länderspezifischen Sonderzölle in Kraft gesetzt. Die neuen Zölle, die für die gesamte Europäische Union 20 Prozent betragen, sind Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, das auch China mit einem unübertreffbaren Zollsatz von 104 Prozent stark trifft. Trump kündigte die Pläne im Rosengarten des Weißen Hauses unter dem Motto "Tag der Befreiung" an und bestätigte die bereits am 7. April eingeführten pauschalen Importzölle von zehn Prozent auf Waren aus allen Ländern. Ökonomen haben jedoch Bedenken hinsichtlich der Berechnungsgrundlagen der Zölle geäußert und kritisieren fehlerhafte Annahmen über die Länderliste.

Die Ankündigung der neuen Zölle war begleitet von einem starken Protest aus der internationalen Gemeinschaft. Zahlreiche Länder, einschließlich China, haben bereits Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Das chinesische Handelsministerium bezeichnete Trumps Maßnahmen als Fehler und kündigte Gegenzölle auf US-Waren an. Während Trump China ein Ultimatum zur Rücknahme dieser Gegenzölle stellte, spitzte sich die Situation zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt weiter zu. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt gab bekannt, dass die Zölle auf chinesische Importe auf über 104 Prozent angehoben wurden, was in den Handelsbeziehungen erhebliche Verwerfungen verursachen dürfte.

Reaktionen aus der Europäischen Union

Die Europäische Union plant Erwiderungsmaßnahmen in Form von Vergeltungszöllen auf US-Produkte, um auf die amerikanischen Zölle zu reagieren. Laut Berichten könnte es etwa 25 Prozent Zölle auf verschiedene europäische Produkte geben, während einige Produkte, wie Bourbon Whiskey und Milchprodukte, von der Liste gestrichen wurden. Die EU hat US-Importe im Wert von etwa 26 Milliarden Dollar im Visier und hat auch kostspielige Zölle auf Waren im Wert von rund 22,1 Milliarden Euro angekündigt.

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Um der wirtschaftlichen Bedrohung, die die neuen Zölle darstellen, zu begegnen, könnten EU-Staaten ihre Interessen bündeln und über mögliche Produktgruppen und Zollsätze abstimmen. Diese Vergeltungszölle könnten bereits Mitte Mai 2025 in Kraft treten. Gleichzeitig bietet die EU den USA Zollfreiheit für Autos und Industriegüter an, eine Offerte, die Trump jedoch zurückwies, während er mehr Energieeinkäufe von den USA forderte.

Folgen für die Wirtschaft

Experten warnen vor den weitreichenden negativen Auswirkungen, die ein Zollkonflikt zwischen den USA und der EU haben könnte. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass nicht nur die direkten Exporteure betroffen sind, sondern auch Unternehmen, die Rohstoffe und Komponenten liefern. Simulationen von globalen Lieferketten könnten helfen, die wirtschaftlichen Folgen abzuschätzen. Die Prognosen deuten darauf hin, dass ein pauschaler Zollsatz von 25 Prozent die EU-Exporte in die USA langfristig um etwa die Hälfte reduzieren könnte. Besonders betroffen wären Schlüsselindustrien wie die Pharmaindustrie, Transportausrüstung und die Automobilbranche.

Ökonomische Studien zeigen, dass das reale Bruttoinlandsprodukt der EU durchschnittlich um 0,25 Prozent sinken könnte, während Deutschland mit einem Rückgang von etwa 0,33 Prozent rechnen muss. Um diesen Verlusten entgegenzuwirken, könnte die EU eine Strategie planen, die tiefere Handelsbeziehungen mit Freihandelspartnern wie Kanada und Japan umfasst. Solche Schritte würden dazu beitragen, die Abhängigkeit von der US-Nachfrage zu reduzieren und langfristig wirtschaftliche Gewinne zu sichern.

Insgesamt ist die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und der EU ein Zeichen für die fragilen internationalen Handelsbeziehungen und könnte weitreichende Folgen für die globale Wirtschaft haben. Während sich die Märkte nach anfänglichen Verlusten stabilisierten, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird.

Für weitere Informationen siehe: vienna.at, sueddeutsche.de, diw.de.

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Vienna, Österreich
Beste Referenz
vienna.at
Weitere Quellen
sueddeutsche.de

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