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Tarifverhandlungen: IG Metall droht mit Warnstreiks nach enttäuschendem Angebot

In der Metall- und Elektroindustrie stehen die Tarifverhandlungen auf der Kippe. Obwohl die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt haben, sind die Gewerkschaften unzufrieden mit dem Ergebnis. Der vorgelegte Vorschlag sieht eine Erhöhung der Vergütung um lediglich 1,7 Prozent vor, die erst ab Juli 2025 wirksam werden soll. Der Bezirksleiter der IG Metall, Daniel Friedrich, äußerte sich nach den Verhandlungen in Bremen enttäuscht über die lange Laufzeit von 27 Monaten bis Ende 2026. Dieses Angebot sei nicht nur unzureichend, sondern kompensiere auch nicht die erwartete Inflation der kommenden Jahre.

Die IG Metall hat daher höhere Forderungen aufgestellt: Eine Erhöhung um 7 Prozent der Monatsentgelte sowie 170 Euro mehr für Auszubildende wird angestrebt. Nach Ansicht der Gewerkschaft sind solche Anpassungen notwendig, um nicht nur die Kaufkraft zu sichern, sondern auch die Wirtschaft anzukurbeln. Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, unterstrich, dass die Binnennachfrage gestärkt werden müsse, und erinnerte daran, dass die Branche in den letzten Jahren ziemlich gut abschneidet.

Demonstrationen zeigen dringenden Bedarf an Veränderungen

Tausende Beschäftigte machten bereits vor und während der Verhandlungen Druck auf die Arbeitgeber. In Nürnberg versammelten sich beispielsweise etwa 3.500 Menschen zu einer Demonstration und einer anschließenden Kundgebung. Auszubildende überreichten symbolisch einen Einkaufskorb an die Arbeitgeber, um auf die hohen Preise von Lebensmitteln und Mieten aufmerksam zu machen. Laut IG Metall sind insbesondere die Auszubildenden von den Preissteigerungen stark betroffen.

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In Baden-Württemberg gab es massive Mobilisierungen mit rund 10.000 Teilnehmenden, wobei alleine in Ludwigsburg 6.000 Beschäftigte protestierten. Barbara Resch, die Verhandlungsführerin in Baden-Württemberg, betonte, dass diese Aktionen ein starkes Zeichen an die Arbeitgeber sind und dass man Warnstreiks in den Betrieben vorbereitet.

Die Arbeitgeber sagten unterdessen zu, über eine überproportionale Erhöhung der Auszubildendenvergütungen zu verhandeln. Conclusio: Während man zunächst gesprächsbereit scheint, sind klare Lösungen noch nicht in Sicht. Zudem haben die Arbeitgeber ebenfalls Forderungen aufgestellt, die unter anderem eine dauerhafte Differenzierung des tariflichen Zusatzgeldes betreffen.

Die Tarifverhandlungen gehen am Donnerstag in Sachsen weiter, gefolgt von weiteren Gesprächen in Berlin-Brandenburg und Niedersachsen. Dabei ist anzumerken, dass die Friedenspflicht am 28. Oktober um 24 Uhr endet, was bedeutet, dass danach Warnstreiks zulässig werden.

Knut Giesler, Verhandlungsführer der IG Metall NRW, kritisierte die Arbeitgeber scharf und warnte, dass bei diesem aktuellen Angebot Warnstreiks unvermeidlich seien. „Es braucht den Druck der Beschäftigten“, so Giesler. Schon am 31. Oktober wird die Verhandlung der dritten Runde in Küste und Baden-Württemberg fortgesetzt, es bleibt abzuwarten, ob ein Durchbruch erzielt werden kann.

Die Dringlichkeit der Forderungen und die massiven Proteste zeigen, welch wichtigen Standpunkt die IG Metall vertritt. “Wir müssen jetzt ein Zeichen setzen für eine angemessene Vergütung”, betont Benner und fordert von den Arbeitgebern eine deutliche Besserung der Bedingungen für ihre Mitarbeiter.

Für weitere Informationen über die Entwicklungen in diesen Verhandlungen, sind die aktuellen Berichte auf www.igmetall.de zu beachten. Die Verhandlungen sind spannend und es bleibt spannend zu beobachten, inwieweit die Arbeitgeber bereit sind, auf die berechtigten Forderungen der Arbeitnehmer einzugehen.

Quelle/Referenz
igmetall.de

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