BerlinDeutschlandWirtschaft

Siemens-Kritik: Deutschland als Investitionsstandort zunehmend unattraktiv

In einem alarmierenden Appell hat der Siemens-Manager Christian Kaeser die gegenwärtige Investitionslage in Deutschland drastisch in Frage gestellt. „Es gibt eigentlich nichts, was dafür spricht, in Deutschland zu investieren“, so der erschütternde Kommentar des Global Head of Tax während einer Anhörung im Finanzausschuss des Bundestags am 16. Oktober. Mit einem kritischen Blick auf die deutsche Wirtschaft, die sich in einer Schwächephase befindet, warnt Kaeser vor den katastrophalen Rahmenbedingungen, die Unternehmen zur Abwanderung drängen.

Der Schatten über Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit

Kaeser erläuterte, dass es in Deutschland kein signifikantes Wachstum gebe und stattdessen viele Chancen in anderen Ländern lägen. Er blickte besonders kritisch auf das Steuersystem: „Steuerlich sieht es halt auch nicht besonders dolle aus.“ Diese Komplexität im Steuerrecht habe in den letzten Jahren stark zugenommen, während die Verfahren langwierig werden und die Steuerlast international hoch bleibt. Das Ziel sollte stattdessen sein, die Investitionen zu maximieren, die letztlich dafür sorgen, dass Arbeitsplätze entstehen und die inländische Wirtschaft stimuliert wird.

Mit dem Vorstoß der CDU und CSU, der auf die „Modernisierung des deutschen Unternehmenssteuerrechts“ abzielt, gibt es Forderungen nach Steuersenkungen und einer Vereinfachung der bürokratischen Abläufe. Kritiker jedoch warnen, dass der Vorschlag möglicherweise nur den großen Konzernen zugutekommt. Experten sind sich einig, dass nicht nur die Höhe der Steuern, sondern vor allem die Bürokratie das größte Hindernis für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands darstellt. Deborah Schanz, Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, betonte die Notwendigkeit, die Strukturen zu vereinfachen, um die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.

Kurze Werbeeinblendung
Quelle/Referenz
merkur.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"