In Deutschland sehen sich viele Menschen mit wachsendem Stress und Sorgen konfrontiert. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos in Zusammenarbeit mit der Online-Therapieplattform HelloBetter beleuchtet, welche Themen die Deutschen am meisten belasten. Insbesondere die Inflation, die aktuell 51 Prozent der Befragten beschäftigt, sowie die politische Lage auf nationaler und internationaler Ebene stehen im Fokus. Sorgen über die Spaltung der Gesellschaft und der so genannte „Rechtsruck“ kommen ebenfalls häufig zur Sprache. Laut dieser Studie sind 41 Prozent der Menschen von der unsicheren finanziellen Lage im Alter betroffen.
Ein weiterer herausragender Aspekt ist, dass über die Hälfte der Befragten angibt, ihre Sorgen hätten sich im vergangenen Jahr noch verstärkt. Diese steigende Belastung ist vor allem bei der Generation Y und Z zu spüren, die sich mit den Herausforderungen des Alltags oft überfordert fühlen. Insbesondere Frauen scheinen stärker unter diesen Anforderungen zu leiden als Männer.
Strategien zur Bewältigung von Stress
Doch wie gehen die Menschen mit diesen Herausforderungen um? Auf die Frage nach möglichen Hilfen geben viele an, dass Aufenthalte in der Natur, wie Spaziergänge oder einfach frische Luft, für sie besonders wohltuend sind – 39 Prozent der Befragten nennen dies als eine der besten Strategien, um Stress abzubauen. Diese Erkenntnis wird auch von wissenschaftlichen Studien unterstützt, die die positiven Effekte der Natur auf das psychische Wohlbefinden belegen.
Musik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: 22 Prozent der Befragten hören Musik, sei es zu Hause oder bei Live-Veranstaltungen, um sich besser zu fühlen. Zudem ist die Unterstützung durch Familie und Partner eine bedeutende Ressource für 25 Prozent der Menschen, während für 20 Prozent die Partnerschaft als wichtig für die Stressbewältigung angesehen wird.
Sportliche Aktivitäten helfen weiteren 18 Prozent, ihre emotionale Stabilität zu fördern. Für 17 Prozent greift das Konzept der Ablenkung, indem sie sich bewusst mit positiven Gedanken beschäftigen oder sich ablenken, wenn der Druck zu groß wird.
Wie kommunizieren die Menschen über ihre Sorgen? Eine beachtliche Mehrheit spricht mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin über ihre Ängste und Nöte, wobei 37 Prozent solche Gespräche führen. Interessanterweise vertrauen sich 41 Prozent der befragten Frauen einer guten Freundin oder einem engen Freund an, während bei den männlichen Teilnehmenden nur 26 Prozent dies tun.
Die Rolle des Internets ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen: Eine wachsende Zahl von Menschen, insbesondere aus den jüngeren Generationen Z und Y, nutzt Online-Foren oder soziale Medien, um sich über ihre Sorgen auszutauschen.
Und für die älteren Generationen sieht die Situation anders aus: 20 Prozent der Boomer und 16 Prozent der Generation X suchen das Gespräch mit ihrem Hausarzt. Jüngere Menschen neigen eher dazu, sich an Psychotherapeuten zu wenden, um Hilfe bei ihren psychischen Problemen zu erhalten.
Diese Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie komplex die Gefühle und Sorgen in Deutschland aktuell sind. Die Probleme, die durch gesellschaftliche Entwicklungen hervorgerufen werden, sorgen dafür, dass immer mehr Menschen Lösungen zur Stressbewältigung suchen und sich Unterstützung holen, um ihre Herausforderungen zu meistern.
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