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Schienengüterverkehr: Wolfsburg fordert dringenden Ausbau der Infrastruktur!

Anlässlich der vierten Gleisanschluss-Konferenz, die kürzlich in Wolfsburg stattfand, wurde die zentrale Rolle der Schieneninfrastruktur für die Wirtschaft eindrücklich betont. Joachim Berends, der Vizepräsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), stellte klar: „Die Güte des Eisenbahnbetriebes wird entscheidend durch die Qualität der Infrastruktur bedingt.“ Dies bedeutet, dass eine gut ausgebaute Infrastruktur für den Güterverkehr unerlässlich ist, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern.

Eine der Hauptfragen, die auf der Konferenz diskutiert wurden, war die bedarfsgerechte Ausstattung der Regionen mit sogenannten Gleisanschlussanlagen und der notwendigen Infrastruktur. Jens Marco Scherf, der Landrat des Landkreises Miltenberg, äußerte den Wunsch der ansässigen Unternehmen nach einer besseren Anbindung an das Schienennetz: „Die im Landkreis Miltenberg angesiedelten Unternehmen möchten die Schiene sehr viel stärker nutzen und verfügen über ein großes Transportpotenzial.“

Forderung nach regionaler Planung

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Diskussion war die Notwendigkeit einer regionalen Schienengüterverkehrsplanung. Ähnlich wie bei der Wärmeplanung, sollte auch hier ein entsprechendes Konzept für Metropolen und ländliche Räume entwickelt werden. Es wurde betont, dass ein Schulterschluss zwischen Bund, Ländern, Regionalplanern und Kommunen unerlässlich ist, um die Planung und Finanzierung effektiv zu gestalten. Es gibt bereits ein großes Interesse aus der Region, Pilotprojekte anzustoßen, die die Schienennutzung verbessern könnten.

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Die Aussage von Michael Jungk, dem Vertreter des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Branche steht: „In den siebzig Jahren unseres Bestehens gab es viele Herausforderungen, doch die, die vor uns liegen, sind ohne Beispiel.“ Jungk hebt hervor, dass die Sanierung der Infrastruktur allein nicht ausreichen wird, um die Deutsche Bahn zukunftssicher zu machen.

Die Verbände BME und VDV zeigen sich einig in der Forderung nach dringendem Handlungsbedarf bezüglich der Verkehrsinfrastruktur und der Trassenpreise. Diese Aspekte sind entscheidend für die Kundinnen und Kunden der Eisenbahnen, die auf Planungssicherheit, stabile Preise und eine qualitativ hochwertige Dienstleistung angewiesen sind. Fehlt es an diesen Voraussetzungen, kann es leicht zu einer Rückverlagerung von Transporten auf die Straße kommen, was negative Auswirkungen auf den Klimaschutz und die Energieeffizienz zur Folge hätte.

Best-Practice-Beispiele und Investitionsmöglichkeiten

Auf der Konferenz diskutierten etwa 120 Vertreter aus Wirtschaft und Politik über bessere Rahmenbedingungen für die Investition und den Betrieb von Gleisanschlussanlagen (GLG-Anlagen). Diese Anlagen, auch als Zugangspunkte zum Schienennetz bezeichnet, sind unerlässlich für den Gütertransport über die Schiene. Joachim Berends wies darauf hin, dass es wichtig sei, zwei Wege zu verfolgen. „Wir müssen der Politik zwei zukunftsfähige Modelle vorlegen, wie ein zukunftsfähiges Trassenpreissystem in Deutschland aussehen kann. Hier dürfen wir uns kein Zögern leisten, denn die wirtschaftlichen Folgen für viele Unternehmen wären verheerend.“

Die Konferenz hat offenbar ein Forum für den Austausch von Best-Practice-Beispielen geschaffen, die zeigen, wie Unternehmen den Schienengüterverkehr sichern und ausbauen möchten. Dies könnte letztendlich zu einer stärkeren Einbindung der Schiene in die Transportlogistik vieler Firmen führen, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile mit sich bringen könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gleisanschluss-Konferenz in Wolfsburg wichtige Impulse für die Zukunft der Schieneninfrastruktur und -logistik gesetzt hat. Angesichts der Herausforderungen, die die Branche vor sich hat, wird es entscheidend sein, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen, um die Schiene als Rückgrat der Logistik in Deutschland zu stärken. Interessierte finden mehr Informationen hierzu in einem Bericht von www.zughalt.de.

Quelle/Referenz
zughalt.de

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