In der aktuellen Pressemitteilung geht es um den Holzeinschlag und das Schadholzaufkommen in den österreichischen Wäldern im Jahr 2023. Forstminister Norbert Totschnig erklärt, dass der Wald in Österreich rund 4 Millionen Hektar bedeckt, was etwa der Hälfte des Landes entspricht. Der österreichische Wald spielt eine wichtige Rolle für die ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung des Landes. Allerdings setzen extreme Wetterereignisse und der Befall durch Borkenkäfer den Wäldern zu.
Um die Entwicklung der Wälder und des Forstwirtschaftssektors besser beobachten zu können, werden die österreichischen Forstdaten schon seit Jahrzehnten aufgezeichnet. Die Zahlen für das Jahr 2023 zeigen, dass insgesamt 19,02 Millionen Erntefestmeter (ohne Rinde) geerntet wurden, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 1,76 % darstellt. Von diesem Holzeinschlag wurden 52,78 % als Sägerundholz in Sägewerken weiterverarbeitet, 17,40 % wurde zu Industrieholz wie Zellstoff oder Papier verarbeitet und 29,82 % wurde energetisch genutzt. Dabei ist anzumerken, dass die nachhaltige Holzverwendung einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Besorgniserregend ist der Anstieg des Schadholzaufkommens. Fast die Hälfte des Gesamteinschlags entfällt auf Schadholz, was vor allem auf den Klimawandel und extreme Wetterereignisse zurückzuführen ist. Die Schadholzmenge ist für die betroffenen Waldbesitzer nur mithilfe des Waldfonds zu bewältigen, der von der Bundesregierung im Jahr 2021 gestartet und Ende 2023 um 100 Mio. Euro aufgestockt wurde. Insgesamt stehen nun 450 Mio. Euro zur Verfügung. Im Jahr 2023 fielen 9,02 Millionen Erntefestmeter Schadholz an, was einem Anstieg von 24,20 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon sind 45 % auf Borkenkäfer, 36 % auf Stürme und 18 % auf sonstige Faktoren zurückzuführen. Besonders betroffen sind Tirol und Kärnten mit einem Anteil am Gesamteinschlag von 72,77 % bzw. 70,06 %, sowie die Steiermark mit 50,29 %. Im Vergleich mit langjährigen Durchschnitten liegt der Schadholzanfall im Jahr 2023 um 4,93 % über dem 5-Jahres-Durchschnitt und um 17,32 % über dem 10-Jahres-Durchschnitt.
Die Pressemitteilung betont auch die Bedeutung einer ausreichenden forstlichen Infrastruktur durch Forststraßen in den Borkenkäfer-Schadgebieten in Tirol und Kärnten. Dadurch kann das befallene Holz abtransportiert werden, eine weitere Ausbreitung verhindert werden und die Wiederbewaldung sowie Pflege durchgeführt werden.
Um den notwendigen Umbau zu klimafitten Wäldern zu unterstützen und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu ermöglichen, wurde der Österreichische Waldfonds bereits im Jahr 2023 auf 450 Millionen Euro aufgestockt und die Laufzeit bis 2027 verlängert. Mehr als die Hälfte der Aufstockung fließt in Maßnahmen zur Förderung von klimafitten Wäldern und zur Unterstützung der Wiederaufforstung nach Schadereignissen. So wurden die Mittel zur Wiederaufforstung und für Pflegemaßnahmen um 21,1 Mio. Euro aufgestockt, die Mittel zur Regulierung der Baumartenzusammensetzung zur Entwicklung klimafitter Wälder um 30,3 Mio. Euro und die Mittel für Forschungsmaßnahmen zum Thema „Klimafitte Wälder“ um 8 Mio. Euro. Zudem wurden 5 Mio. Euro für Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Wald bereitgestellt.
Die Pressemitteilung endet mit einem Verweis auf weitere Informationen zum Thema auf der Website des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft.
Tabelle:
Jahr | Holzeinschlag (Erntefestmeter) |
---|---|
2019 | 20,1 Mio. |
2020 | 19,37 Mio. |
2021 | 20,01 Mio. |
2022 | 19,36 Mio. |
2023 | 19,02 Mio. |
Die Tabelle zeigt den Holzeinschlag in den österreichischen Wäldern in den Jahren 2019 bis 2023. Es ist erkennbar, dass der Holzeinschlag im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist.
Quelle: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft / ots