Saudi-Arabien plant, seine Ölproduktion deutlich zu steigern, was potenziell erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage Russlands haben könnte. Diese Entscheidung tritt in einem Kontext auf, in dem der Ölpreis bereits im September drastisch gefallen war und die russische Wirtschaft stark von den Erlösen aus dem Ölgeschäft abhängig ist. Die Sarelen werden ab dem 1. Dezember 2024 die Produktion erhöhen, was im Nachhinein als eine direkte Bedrohung für Russlands wirtschaftliche Stabilität wahrgenommen wird, besonders während des Ukraine-Kriegs.
Medienberichten zufolge haben die saudi-arabischen Verantwortlichen entschieden, das vorher angestrebte Ziel eines Ölpreises von 100 US-Dollar pro Barrel aufzugeben. Dies könnte darauf hindeuten, dass sie bereit sind, niedrigere Ölpreise in Kauf zu nehmen, um ihre Marktposition zu stärken. Experten, die von Nachrichtenplattformen wie Newsweek zitiert wurden, warnen, dass dies die finanzielle Basis Russlands, die bereits durch westliche Sanktionen und den Preisdeckel auf russisches Öl unter Druck steht, weiter erodieren könnte.
Ölpreise im Sinkflug – Die Dringlichkeit für Russland
Die ohnehin schon angespannten Ölpreise, die Anfang September die Marke von 70 US-Dollar für Brent Crude unterboten, könnten durch die erhöhte Produktion aus Saudi-Arabien noch weiter fallen. Laut Reuters sanken die Ölpreise alleine am 26. September um über drei Prozent. Für Russland ist dies besonders kritisch, da Erdölexporte im Jahr 2022 rund 27,3 Prozent des gesamten Exportvolumens ausmachten. Die wichtigen Abnehmerländer sind dabei vor allem China und Indien.
Russlands Präsident Vladimir Putin ist sich der Risiken bewusst, die durch die Preisveränderungen im Ölmarkt entstehen. Der Westen, insbesondere die G7-Staaten, haben bereits Schritte unternommen, die russische Ölindustrie zu schwächen. Ein Preisdeckel von maximal 60 US-Dollar pro Barrel soll sicherstellen, dass russische Gewinne nochmals ganz entscheidend eingeengt werden. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, betonte in der Vergangenheit den Bedarf, Russlands wirtschaftliche Basis weiter zu beschneiden, um dessen Kriegsanstrengungen zu begrenzen.
Die Strategien des Marktes und die mögliche Gefahr eines Preiskriegs
Die Prognosen deuten darauf hin, dass die erhöhte Produktion Saudi-Arabiens eine Erhöhung des globalen Überangebots zur Folge haben könnte, was zu einem massiven Druck auf die Ölpreise führt. Analysten diskutieren, ob der Preis möglicherweise auf 40 US-Dollar pro Barrel fallen könnte. Dies würde Russlands Erlöse weiter drastisch gefährden, insbesondere angesichts der bereits sinkenden Exportzahlen, die im Sommer 2023 gemeldet wurden.
Die Konkurrenz zwischen den OPEC+-Mitgliedern könnte neue Dynamiken erzeugen. Saudi-Arabiens Schritt könnte als Signal für einen möglichen Preiskrieg gedeutet werden, was den Markt destabilisieren könnte. Ein solcher Preiskrieg würde zahlreiche andere Ölproduzenten unter Druck setzen und könnte in einem „schmerzhaften Einbruch“ des Marktpreises resultieren. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, wie sich der Markt in den kommenden Monaten verhalten wird und wie stark es die wirtschaftlichen Grundlagen Russlands treffen wird, besonders im Kontext des anhaltenden Krieges und der geopolitischen Spannungen in der Region.