Die Wirtschaft in Russland steht unter erheblichem Druck, da westliche Sanktionen weiterhin die finanziellen Möglichkeiten des Kremls stark beeinträchtigen. Der Rubel, die nationale Währung Russlands, hat innerhalb kurzer Zeit dramatisch an Wert verloren und steht vor den schlechtesten Ergebnissen seit Oktober 2023. Diese Entwicklungen sind das Resultat der gezielten Maßnahmen von Ländern wie den USA und den EU-Staaten, die darauf abzielen, Russlands wirtschaftliche Stabilität im Rahmen des Ukraine-Kriegs zu destabilisieren.
In den letzten Monaten waren mehr als ein Dutzend Sanktionspakete entwickelt worden, um die finanziellen Ressourcen des russischen Staates einzuschränken. Während Präsident Wladimir Putin in der Lage war, einige dieser Einschränkungen vorübergehend zu umgehen, hat der Rubel immer mehr an Wert verloren. Besonders bedrohlich ist die bevorstehende Aussetzung einer bedeutenden Lizenz des US-Finanzministeriums, die es derzeit einigen russischen Finanzinstituten ermöglicht, internationale Geschäfte durchzuführen. Diese Lizenz läuft am 12. Oktober 2023 aus und könnte den Druck auf den Rubel weiter erhöhen.
Der Rubel unter Druck – Ein Rückblick auf die aktuellen Entwicklungen
Der russische Rubel fiel kürzlich auf etwa 97 Rubel pro US-Dollar, was als alarmierend gilt und verdeutlicht, wie schlimm die Lage tatsächlich ist. Mit dem Außerkrafttreten der Ausnahmegenehmigungen befürchten Experten, dass auch Handelstransaktionen zwischen Russland und China stark eingeschränkt werden könnten. Das hätte massive Auswirkungen, da sich immer mehr chinesische Banken aufgrund von US-Sanktionen von Russland zurückziehen und somit die Yuan-Reserven der russischen Banken gefährden.
Berichten zufolge hat die Moskauer Börse bereits den Handel mit Dollar und Euro eingestellt. Diese Entscheidung deutet darauf hin, dass die Möglichkeit, mit ausländischen Partnern Geschäfte abzuwickeln, erheblich eingeschränkt ist. In der Vergangenheit konnte Russland oft auf China zurückgreifen, um seine Exporte und Importe abzusichern, jetzt sieht es jedoch so aus, als ob die chinesischen Banken angesichts von steigenden Sanktionen immer weniger bereit sind, mit Russland Geschäfte zu machen.
In den letzten Monaten war Russland zwar in der Lage, von China Unterstützung zu erhalten, etwa indem Gaslieferungen an den Westen durch Verkäufe an China ersetzt wurden. Diese Geschäfte fanden jedoch oft unter erschwerten Bedingungen statt, da das Land gezwungen war, die Preise stark zu reduzieren, um Käufer zu finden. Die jüngsten Meldungen über den Rückzug chinesischer Banken aus Russland haben dies jedoch noch verschärft.
Der Rückzug der chinesischen Banken – Ein Wendepunkt für Russland?
In einer Zeit, in der die weltweite Wirtschaft fragile Situationen durchlebt, scheinen die Meldungen über die fehlenden Kooperationen mit chinesischen Banken eine neue kritische Phase einzuleiten. Laut Berichten haben die meisten großen Banken in China der Durchführung von Yuan-Transaktionen zwischen Russland und China eine Absage erteilt. Diese Situation könnte zu ernsthaften Einschränkungen führen, während Milliarden von Yuan in der Schwebe sind.
Schlimmer noch, die Bank of China hat ihre in Rubel gehaltenen Vermögenswerte drastisch reduziert. Dieselbe Tendenz zeigt auch die Industrial and Commercial Bank of China. Solche Maßnahmen könnten die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und China signifikant untergraben und machen deutlich, dass auch Partner, die ursprünglich als hilfreich erschienen, eine Distanzierung in Erwägung ziehen. Weitere Banken, wie etwa aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Singapur, haben ebenfalls signalisiert, dass sie ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland überdenken.
„Das stört uns nicht, wir haben den Yuan“, äußerte ein unbezeichneter Mitarbeiter eines Unternehmens in Russland. Diese Reaktion zeigt eine Mischung aus Optimismus und möglichen Sorgen. Die russische Regierung versucht, ihre Abhängigkeit von westlichen Märkten zu verringern und verstärkt die Zusammenarbeit mit China. Doch das wachsende Ungleichgewicht in der chinesisch-russischen Bilanz, das durch Sanktionen ausgelöst wird, könnte die Stabilität der wirtschaftlichen Partnerschaft gefährden.
Angesichts dieser eingehenden Probleme hat die russische Zentralbank Warnungen über eine bevorstehende wirtschaftliche Abkühlung in Russland ausgegeben, die in den kommenden Jahren zu einem dramatischen Rückgang des Wirtschaftswachstums führen könnte. Analysten projizieren, dass das Wachstum im Jahr 2025 lediglich zwischen 0,5 und 1,5 Prozent liegen wird.
Diese Entwicklungen werfen einen Schatten auf die wirtschaftliche Zukunft Russlands und zeigen, wie komplex und schnelllebig die finanzielle Landschaft in Zeiten des Konflikts sein kann. Die Abhängigkeit von wenigen Partnern, wie China, und der Druck von außen, insbesondere durch westliche Sanktionen, könnten sich als beispiellose Herausforderung entpuppen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.merkur.de.