
Neue Forschungsergebnisse zeigen besorgniserregende Auswirkungen von Bleiverschmutzung vor 2000 Jahren: Wissenschaftler haben entdeckt, dass die Luft während der „Pax Romana“, einer Zeit der Stabilität und Expansion des Römischen Reichs, massiv mit Blei belastet war. Diese Erkenntnisse stammen aus Eisbohrkernen, die während einer Studie unter der Leitung von Joe McConnell vom Desert Research Institute (DRI) analysiert wurden. Wie Kleine Zeitung berichtet, stieg die Bleikonzentration durch den intensiven Silberbergbau an, der für die römische Wirtschaft von zentraler Bedeutung war.
Der Zusammenhang zwischen Bleiverunreinigung und Intelligenz
Die Studie zeigt, dass die Bleikonzentration in der Luft während der Blütezeit des römischen Imperiums drastisch anstieg. Diese Verschmutzung führte dazu, dass der durchschnittliche IQ der Menschen im römischen Reich um 2,5 bis 3 Punkte gesenkt wurde. Wissenschaftler wiesen nach, dass Kinder unter fünf Jahren durchschnittlich ein Blutbleigehalt von 3,4 Mikrogramm pro Deziliter aufwiesen, was ihnen nicht nur gesundheitlich schadete, sondern auch ihre kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigte. Laut wissenschaft.de könnte die enorme Bleikonzentration auch zur hohen Sterblichkeit während der Antoninischen Pest, die zwischen 165 und 180 n. Chr. wütete und bis zu zehn Prozent der Bevölkerung tötete, beigetragen haben.
Die durch moderne wissenschaftliche Methoden gewonnenen Daten verdeutlichen, dass während der Pax Romana über 500.000 Tonnen Blei in die Atmosphäre gelangten. Dies wirkte sich nicht nur lokal, sondern europaweit aus und hatte katastrophale Folgen für die Gesundheit der damaligen Menschen. „Eine IQ-Reduktion um zwei bis drei Punkte erscheint uns möglicherweise gering, doch im Gesamtbild der europäischen Bevölkerung ist dies enorm“, so Nathan Chellman vom DRI.
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