In einem bedeutenden Schritt zur Förderung der Energiewende in Niedersachsen wird das Programm „Transformation des Energiesystems Niedersachsen“ (TEN.efzn) mit einer Rekordsumme von 58,2 Millionen Euro ausgestattet. Diese Mittel, die in den kommenden fünf Jahren zur Verfügung stehen, stammen vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft und Kultur sowie von der Volkswagenstiftung. Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) wird diese Gelder verwalten und in mehrere Forschungsplattformen investieren.
Das große Forschungsprogramm wird in sechs unterschiedliche Plattformen unterteilt, um verschiedene Facetten der Energiewende zu erforschen. Besonders hervorzuheben ist die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Göttingen, die als einzige Hochschule für angewandte Wissenschaft an diesem Projekt teilnimmt und die Forschungsplattform Wärme leitet. In dieser Rolle wird die HAWK als einer von insgesamt 15 Forschungspartnern fungieren.
HAWK engagiert sich mit einem eigenen Projekt
Ein besonderes Augenmerk liegt auf einem eigenen Forschungsprojekt der HAWK, das die Integration von Wärmepumpen in bestehende Energiesysteme untersucht. Diese Wärmepumpen stellen eine Schlüsseltechnologie in der Heizungsbranche dar und sollen effizient mit bereits vorhandenen Systemen kombiniert werden. Prof. Stefan Holler, verantwortlicher Dozent für Energie- und Umwelttechnik an der Fakultät Ressourcenmanagement der HAWK, erläutert, dass innovative Ansätze zur Wärmerückgewinnung, etwa aus Rechenzentren oder Kläranlagen, realisiert werden sollen. Solche Maßnahmen könnten nicht nur die Energieeffizienz steigern, sondern auch zur Verringerung der CO2-Emissionen beitragen.
Zusätzlich zur HAWK ist auch das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) in das Programm integriert. Das SOFI erhält etwa drei Millionen Euro Förderung und plant, in den nächsten fünf Jahren die sozialen Konsequenzen sowie die gesellschaftlichen Konflikte rund um die Energiewende zu erforschen. Diese Forschung ist entscheidend, um die soziale Akzeptanz und die Auswirkungen von Veränderungen im Energiesektor besser zu verstehen.
Die Relevanz dieser Projekte ist unbestritten: Angesichts der globalen Herausforderungen durch den Klimawandel und den anhaltenden Übergang zu erneuerbaren Energien ist es von größter Bedeutung, sowohl technische Lösungen als auch gesellschaftliche Aspekte in die Planung und Umsetzung der Energiewende zu integrieren. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.goettinger-tageblatt.de.