
In einem dramatischen Aufeinandertreffen zwischen Protestierenden und der extrem rechten Alternative für Deutschland (AfD) versammelten sich Tausende in der sächsischen Stadt Riesa. Hier wurde die Co-Vorsitzende Alice Weidel als Kanzlerkandidatin für die bevorstehenden Neuwahlen im nächsten Monat gewählt. Die Atmosphäre war geladen, als die Demonstranten lautstark „Nein zu Nazis“ skandierten und versuchten, den Zugang zu der umstrittenen Versammlung zu blockieren.
Die Proteste, die von den Organisatoren mit 12.000 Teilnehmern beziffert wurden, führten zu einem massiven Polizeieinsatz. Die Beamten mussten die Blockaden auflösen, bevor die AfD-Delegierten, die sich aus etwa 600 Mitgliedern zusammensetzten, endlich ihre Sitzung beginnen konnten – allerdings mit zwei Stunden Verspätung. Laut Polizei waren etwa 8.000 Demonstranten vor dem Kongresszentrum versammelt, während die Protestierenden von der Polizei mit Pfefferspray auseinandergetrieben wurden.
Ein Zeichen gegen Faschismus
Maria Schmidt, die Sprecherin der Protestierenden, erklärte: „Heute schützen wir das Recht der Menschen, in Sicherheit zu leben, ohne Angst vor Abschiebung oder Angriffen zu haben.“ Ihre Worte unterstrichen die Entschlossenheit der Demonstranten, Riesa als einen Ort zu verteidigen, der nicht für faschistische Ideologien Platz bietet. Währenddessen lobte Weidel ihre Parteikollegen dafür, dass sie sich dem „linken Mob“ entgegenstellten, und bezeichnete die Demonstranten als „anti-demokratisch und terroristisch“.
Die AfD, die in den Umfragen auf dem zweiten Platz liegt und etwa 20 Prozent der Wählerstimmen anzieht, plant während ihres zweitägigen Kongresses die endgültige Ausarbeitung ihres Wahlprogramms. Ein umstrittener Vorschlag sieht eine „Remigration“ vor, was eine umfassende Kampagne zur Ausweisung von Ausländern aus Deutschland bedeutet. Diese Pläne haben bereits für Aufregung gesorgt, insbesondere angesichts der Absicht, die Jugendorganisation Junge Alternative, die als extremistisch eingestuft wurde, aufzulösen.
Politische Turbulenzen und Machtspiele
Inmitten dieser politischen Turbulenzen wird Friedrich Merz, der Kandidat der konservativen Union, als Favorit für das Kanzleramt gehandelt. Mit seiner Partei, die in den Umfragen bei etwa 30 Prozent liegt, konzentriert er sich darauf, die stagnierende Wirtschaft Deutschlands anzukurbeln und die irreguläre Migration zu reduzieren. Merz betonte in einer Pressekonferenz in Hamburg die Notwendigkeit eines „fundamentalen Wandels“, nachdem die Koalition unter Kanzler Olaf Scholz im November zerbrach.
Scholz selbst räumte am Samstag Fehler ein, betonte jedoch, dass es an der Zeit sei, nach vorne zu schauen. „Lasst uns kämpfen“, rief er seinen Delegierten auf einem Parteitag in Berlin zu, wo er offiziell als Kandidat nominiert wurde. Die politische Landschaft Deutschlands bleibt angespannt und voller Herausforderungen, während die AfD weiterhin polarisiert und die Proteste gegen ihre Ideologie anhalten.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
Ort des Geschehens
Details zur Meldung