Die Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida hat eindringlich eine differenzierte Herangehensweise an die Arbeitsmigration gefordert, während eine neue Verordnung zur Erhöhung der Saisonkontingente für Drittstaatenangehörige in Begutachtung ist. Vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit betonte die Notwendigkeit, den Personalmangel im Tourismus strategisch und nachhaltig anzugehen. „Wir benötigen klare Spielregeln“, erklärte Hebenstreit und forderte, dass die Rekrutierung zunächst national und dann innerhalb der EU erfolgen sollte. Besondere Berücksichtigung müsse zudem der steigenden Arbeitslosigkeit im eigenen Land geschenkt werden, wie ots.at berichtete.
Vor dem Hintergrund des akuten Personalmangels in der heimischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft wurde der Verordnungsentwurf zur Erhöhung der Saisonkontingente von derzeit 4.495 auf 4.985 Plätze vorgestellt. Die Wirtschaftskammer gab an, dass die aktuellen Kontingente bereits zu 93 Prozent ausgeschöpft sind. Arbeitsminister Martin Kocher erläuterte, dass die Erhöhung dazu dienen soll, dem Personalmangel in florierenden Wirtschaftsbereichen entgegenzuwirken. Zudem sieht die neue Regelung vor, dass das Kontingent in den Sommer- und Wintermonaten um bis zu 50 Prozent überschritten werden kann, solange die Jahresdurchschnittshöchstgrenzen gewahrt bleiben, wie vol.at berichtete.
Forderungen nach fairen Bedingungen und Integration
Hebenstreit kritisierte, dass bestehende Kontingente nicht ausreichend genutzt werden und forderte verbindliche Vorgaben für die Erhöhung, die faire Arbeitsbedingungen und Schutz vor prekärer Beschäftigung beinhalten sollten. Zudem sei es wichtig, dass die neuen Arbeitskräfte nicht nur kurzfristig entlasten, sondern langfristig in die heimische Wirtschaft integriert werden. Er forderte ein Gesamtpaket zur Bindung von Fachkräften im Tourismussektor, um die Branche dauerhaft attraktiv zu gestalten. Die Begutachtungsfrist für den neuen Verordnungsentwurf endet am 16. Dezember 2024, was bedeutet, dass bis dahin Stellungnahmen eingereicht werden können.