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Patienten zahlen mehr für Medikamente trotz sinkender Preise – Generikaverband kritisiert Situation

In Österreich steigen die Kosten für Medikamente, obwohl die Preise für Arzneimittel weiterhin sinken. Patientinnen und Patienten haben trotz der Einsparungen, die durch günstigere Generika erzielt werden, mit einer finanziellen Mehrbelastung zu kämpfen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Österreichischen Generikaverbandes (OeGV) hervor. Laut Dr. Wolgang Andiel, dem Präsidenten des OeGV, werden sowohl die Einsparungen durch günstigere Generika als auch die Knappheit von Medikamenten bei der Erstattung nicht berücksichtigt.

Die steigenden Kosten für Patientinnen und Patienten treffen insbesondere chronisch kranke oder alte Menschen, die regelmäßig Medikamente benötigen. Durch die Einhaltung des Preisbands seit Oktober letzten Jahres werden noch mehr Medikamente unter die Erstattungsgrenze fallen und müssen von den Patientinnen und Patienten selbst bezahlt werden. Das Preisband legt fest, dass der Höchstpreis eines erstatteten Arzneimittels maximal 20 Prozent über dem des günstigsten wirkstoffgleichen Medikaments liegen darf. Dadurch sinken die Preise für Generika weiter, aber die Patientinnen und Patienten müssen mehr für ihre Medikamente zahlen.

Um diese finanzielle Mehrbelastung zu verringern und den Krankenkassen eine bessere Erfassung der tatsächlichen Medikamentenkosten zu ermöglichen, unterstützt der OeGV die Idee einer Medikamentenkosten-Obergrenze, die alle verschriebenen Medikamente umfasst. Diese Obergrenze würde Patientinnen und Patienten entlasten und den Krankenkassen gleichzeitig ermöglichen, die tatsächlichen Kosten vollständig zu erfassen. Seit dem 1. Januar 2024 müssen die Daten der Medikamente unter der Rezeptgebühr zum Zweck der Versorgungsforschung an die Krankenversicherung übermittelt werden, was die Umsetzung einer solchen Obergrenze erleichtern könnte.

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Generika spielen eine entscheidende Rolle für die Versorgungssicherheit. Durch Generika werden die Behandlungskosten um mindestens 65 Prozent gesenkt. Mehr als 90 Prozent der in österreichischen Apotheken abgegebenen Medikamentenpackungen stammen aus dem patentfreien Segment, wobei 57 Prozent Generika sind. In den letzten 12 Monaten wurden etwa 100 Millionen Packungen Generika in österreichischen Apotheken abgegeben.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Generikaindustrie in den letzten Jahren aufgrund erzwungener massiver Preissenkungen erheblich beeinträchtigt wurde. Rund ein Viertel der generischen Arzneimittel ist innerhalb von 10 Jahren aus dem europäischen Markt verschwunden, darunter auch wichtige Medikamente wie Antibiotika und Krebsmedikamente. Eine Erhöhung des Anteils von Generika könnte jedoch ähnliche Einsparungseffekte für die Krankenkassen erzielen wie die erzwungenen Preissenkungen und gleichzeitig eine bessere Versorgung garantieren. Eine Medikamentenkosten-Obergrenze würde die erzielten Einsparungen gerechter verteilen und auch den Versicherten zugutekommen.

Der Österreichische Generikaverband ist ein Zusammenschluss von 11 Generika-Produzenten, die sich für die Versorgung der österreichischen Patientinnen und Patienten mit hochwertigen, preiswerten Arzneimitteln einsetzen. Neben der Informationsarbeit über die Vorteile von Generika wollen sie auch aktiv an gesundheitspolitischen Debatten teilnehmen.

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Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Informationen:

| Thema | Informationen |
|—————————-|———————————————————————————————————————————————-|
| Problem | Kostensteigerung für Medikamente trotz sinkender Arzneimittelpreise |
| Einflussfaktoren | Sinkende Preise für Arzneimittel, fehlende Berücksichtigung von Einsparungen durch Generika und Knappheit von Medikamenten bei der Erstattung |
| Konsequenzen | Finanzielle Mehrbelastung für Patientinnen und Patienten, vor allem chronisch Kranke und ältere Menschen |
| Lösungsvorschlag | Medikamentenkosten-Obergrenze, um Patientinnen und Patienten zu entlasten und tatsächliche Kosten besser zu erfassen |
| Bedeutung von Generika | Mindestens 65 Prozent Kostenersparnis bei Behandlung, mehr als 90 Prozent der abgegebenen Medikamentenpackungen sind Generika |
| Herausforderungen für | Erzwungene Preissenkungen haben Generikaindustrie beeinträchtigt, Verlust wichtiger Arzneimittel wie Antibiotika und Krebsmedikamente |
die Generikaindustrie |

Die steigenden Kosten für Medikamente bei sinkenden Arzneimittelpreisen stellen eine Herausforderung für das österreichische Gesundheitssystem dar. Die Einführung einer Medikamentenkosten-Obergrenze könnte eine Lösung sein, um die finanzielle Belastung der Patientinnen und Patienten zu reduzieren und gleichzeitig die tatsächlichen Kosten besser zu erfassen. Dies würde den Krankenkassen ermöglichen, die Einsparungen durch Generika vollständig zu erfassen und gerechter zu verteilen.



Quelle: Österreichischer Generikaverband / ots

Quelle/Referenz
ots.at

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