Der deutsche Schokoladenhersteller Leysieffer aus Osnabrück steht vor gravierenden finanziellen Schwierigkeiten und hat erneut Insolvenz angemeldet. Dies ist der dritte Insolvenzantrag seit 2019 für das Traditionsunternehmen, das seit über einem Jahrhundert in der Branche tätig ist. Laut der Nachrichtenagentur Reuters ist die deutsche Wirtschaft im Wandel, und die Insolvenzen steigen stark an, mit einem prognostizierten Anstieg um 25 Prozent auf etwa 22.200 Fälle im Jahr 2024.
Die Leysieffer Genusskultur GmbH leidet unter der drastischen Entwicklung von schwachen Umsätzen, die sich nachteilig auf die gesamte Schokoladenbranche auswirken. In den letzten Wochen warteten etwa 150 Beschäftigte auf ihre Gehälter. Der Geschäftsführer Dieter Metz äußerte, er habe „nichts vorzuwerfen“, was die Situation jedoch nicht entschärft. Insolvenzverwalter Stephan Michels hat die Verantwortung übernommen und ist damit beauftragt, mögliche Käufer oder Investoren für das Unternehmen zu finden.
Historie der finanziellen Schwierigkeiten
Die Probleme von Leysieffer sind nicht neu. Bereits 2019, zum Zeitpunkt des 110-jährigen Jubiläums, musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. In den Folgejahren, insbesondere 2022, gab es zwar Bestrebungen, das Unternehmen durch Verkäufe zu retten. Der Gläubigerausschuss hatte damals einer Übernahme durch die Zeitfracht-Gruppe zugestimmt, die alle Arbeitsplätze erhalten wollte. Doch trotz dieser Hoffnung konnte Leysieffer die Herausforderungen nicht bewältigen.
Bisher konzentrierte sich Leysieffer auf die Herstellung von hochwertigen Schokoladenprodukten und -kreationen, die auch online vertrieben werden. Dennoch hatten steigende Rohstoffpreise und Energiekosten die Lage maßgeblich erschwert. Auch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie trugen zu den Umsatzrückgängen bei, was die Entscheidung zur neuerlichen Insolvenz maßgeblich beeinflusste.
Das Unternehmen setzt nun darauf, dass das Insolvenzgeld den Mitarbeitern für zumindest drei Monate eine gewisse finanzielle Sicherheit bietet. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird sich bemühen, einen stabilen Käufer zu finden, um die traditionsreiche Marke Leysieffer zu retten. Es bleibt abzuwarten, ob diese Bemühungen fruchten und Leysieffer letztlich aus der Krise geführt werden kann. Weitere Informationen zu diesem Thema bietet www.merkur.de.
Die Situation von Leysieffer spiegelt die gegenwärtigen Herausforderungen wider, mit denen viele Unternehmen im deutschen Markt konfrontiert sind. Die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten und der steigende Wettbewerbsdruck stellen eine ernsthafte Bedrohung für zahlreiche Traditionsunternehmen dar. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Leysieffer einen Ausweg aus dieser prekären Lage findet oder ob das Unternehmen in der Geschichte der Insolvenzfälle in Deutschland weitere Kapitel hinzuzufügen wird.
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