Am 14. Juni beginnt die UEFA Euro 2024 in München und die Fußball-Europameisterschaft sorgt auch im österreichischen Handel für Jubelstimmung. Geschäftsführer Rainer Will vom Handelsverband erwartet durch das Mega-Event Zusatzumsätze von rund 80 Millionen Euro. Sportereignisse wie die EM sorgen traditionell für wichtige Umsatzimpulse im Einzelhandel und kurbeln den Konsum, insbesondere im Lebensmittelhandel, den Sportgeschäften und dem Elektronikhandel, an.
Laut einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Mindtake planen 54% der österreichischen Bevölkerung, die Fußball-EM aktiv zu verfolgen und sich die Spiele entweder im Fernsehen oder bei Public Viewings anzusehen. Interessanterweise bekennen sich 42% der Frauen als Fußball-Fans, während es bei den Männern sogar zwei Drittel sind. Besonders unter den jüngeren Altersgruppen gibt es viele Fußballbegeisterte.
Bei der Frage nach den beliebtesten Produkten während der EM stehen Knabbereien und alkoholische Getränke ganz oben auf der Liste. Der Handel rechnet damit, dass diejenigen, die die EM verfolgen, durchschnittlich etwa 30 Euro zusätzlich ausgeben werden. Während der Lebensmittelhandel und die Nahversorger die größten Umsatzsteigerungen erwarten, sind auch Sportartikel und Fanartikel gefragt. So geben etwa 15% der Befragten an, Sport- oder Fanartikel zu kaufen und planen dafür Ausgaben in Höhe von durchschnittlich 42 Euro.
Eine Tabelle zeigt, welche Verkaufsstellen die meisten zusätzlichen Umsätze erwarten können. An erster Stelle stehen dabei die Lebensmittelgeschäfte und Nahversorger, gefolgt von anderen stationären Fachgeschäften und ausländischen Online-Shops. Online-Marktplätze und österreichische Online-Shops folgen auf den Plätzen vier und sechs.
Die wichtigste Frage für die Österreicher:innen ist natürlich, wer Europameister wird. Laut der Umfrage glauben 19% der Befragten an einen Sieg der österreichischen Nationalmannschaft. Besonders optimistisch sind dabei die jungen Fußballfans. Unter den 18- bis 29-Jährigen und den 30- bis 39-Jährigen sieht sogar jeder Vierte (25%) Österreich als zukünftigen Europameister. Das Spitzen-Ranking besteht aus Österreich, gefolgt von Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien, England, Portugal, Kroatien und den Niederlanden.
Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich das Turnier entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die Umsätze im Handel haben wird. Erst nach dem Finale am 14. Juli in Berlin kann der Handel seine endgültige Bilanz ziehen. Rainer Will betont jedoch, dass der Turnierverlauf einen großen Einfluss auf die Konsumstimmung und die volkswirtschaftlichen Effekte haben kann.
Insgesamt wird die Fußball-EM 2024 also nicht nur die Fans begeistern, sondern auch eine positive wirtschaftliche Wirkung auf den österreichischen Handel haben. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Umsätze während des Turniers entwickeln werden.
Tabelle:
Verkaufsstellen mit den meisten zusätzlichen Umsätzen während der EM:
1. Lebensmittelgeschäfte & Nahversorger (68% der Befragten kaufen dort)
2. Andere stationäre Fachgeschäfte (16%)
3. Ausländische Online-Shops (14%)
4. Online-Marktplätze (14%)
5. Sportgeschäfte (9%)
6. Österreichische Online-Shops (9%)
7. Elektro- oder Elektronikfachhandel (5%)
Quelle: Handelsverband / ots
